Elstorf. Land will Planung für Straßenbauprojekt beschleunigen und Bürger früh einbinden

    Seit Jahren leiden die Elstorfer unter dem zunehmenden Verkehr auf der Bundesstraße 3 und warten auf eine Ortsumfahrung. Die soll nun früher kommen als noch Anfang des Jahres verkündet. Das Land will den Planungsprozess beschleunigen. Wie das gehen soll, hat der niedersächsische Verkehrsminister Bernd Althusmann (CDU) jetzt im Rathaus der Gemeinde Neu Wulmstorf vorgestellt.

    „Noch immer sind die Planungs- und Genehmigungsprozesse immens lang. Wir wollen das ändern und zügig und ohne unnötige Bürokratie arbeiten, um schneller zu werden“, sagte Althusmann. Bislang war die Fertigstellung der Ortsumfahrung für Elstorf und Ovelgönne/Ketzendorf für 2031 vorgesehen.

    Jetzt soll der Bau im Jahr 2026 starten und nach zweieinhalb Jahren Ende 2028 fertig sein. „Das ist zu Recht ambitioniert“, sagte der Minister. „Ich hoffe, dass wir den Baubeginn im Jahr 2026 halten.“

    Das Land will die Abläufe bei der Planung verbessern und die Zusammenarbeit der Behörden und Verbände fördern. Vor allem sollen die Bürger früher und stärker eingebunden werden.

    „Je weniger Gegenwind wir bekommen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir schnell vorankommen“, sagte Althusmann. Der erste Termin steht bereits: Am Dienstag, 19. Juni, soll der Dialogprozess mit den Bürgern starten. Von 17 bis 20 Uhr soll es in der Mehrzweckhalle Elstorf, Schwarzenberg 3, darum gehen, wie ein Dialog in der Region funktionieren kann und wie die Öffentlichkeit informiert werden soll.

    „Wir wollen erst miteinander reden und dann planen“, sagte Hinrike Böhm, Dezernatsleiterin für Planung und Umweltmanagement bei der Landesstraßenbehörde in Hannover. Zugleich gab sie zu bedenken: „Nicht alle werden am Ende glücklich sein. Es gibt viele unterschiedliche Ansprüche, die alle zu berücksichtigen sind.“

    Diejenigen, die sich erhofft hatten, Erkenntnisse über den geplanten Verlauf der Ortsumfahrung zu gewinnen, mussten Althusmann und Dirk Möller, Leiter der Landesstraßenbehörde in Lüneburg, enttäuschen. „Wir können keine Aussage zur Trasse machen, weil wir selber nicht wissen, welche Linie kommt“, sagte Möller.

    Zunächst werden unterschiedliche Varianten untersucht, die gegeneinander abgewogen werden. Eine Vorzugsvariante wird dann in das Raum­ordnungsverfahren eingebracht. Der beschleunigte Planungsprozess für die Ortsumfahrung in Elstorf ist als Pilotprojekt gedacht. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollen auch für andere Bundesfernstraßenprojekte eingesetzt werden. Minister Althusmann verkündete das Ziel, alle Verkehrsprojekte in Niedersachsen wesentlich schneller umsetzen zu wollen. Planungszeiten für Bundesstraßen sollen künftig unter zehn Jahren liegen.