Neu Wulmstorf. Fest der Kulturen auf dem Rathausplatz. 130 Neu Wulmstorfer demonstrieren gegen Rassismus. Demo „Merkel muss weg“ zerstreut sich.
Der Anmelder der „Merkel muss weg“-Demonstration hatte schon im Vorfeld nur mit 15 Teilnehmer gerechnet. Dass am Sonnabend seinem Aufruf nur zwei Personen folgten, schien auch für ihn überraschend gewesen zu sein. Eigentlich sollte der Trauermarsch zwischen 11 und 12 Uhr am Sonnabend durch die Neu Wulmstorfer Bahnhofstraße gehen.
Als sich die drei Demonstranten vor dem Rathaus trafen und ihre Protestplakate entrollten, waren sie schon von den etwa 40 Gegendemonstranten erkannt worden. Lautstark protestierten die Gegendemonstranten gegen die „Merkel muss weg“-Kundgebung. Nach nur fünf Minuten verließen die drei Protestler den Rathausvorplatz und wurden von der Polizei zur ihrer eigenen Sicherheit in die Bücherei eskortiert. Dort entschied sich der Anmelder nach kurzer Zeit, die Demo offiziell zu beenden.
Die Gegendemonstranten, die vor allem dem Hamburger-Antifaspektrum zugerechnet werden, zogen daraufhin ebenso schnell von dannen. Bei den Besuchern der Bücherei lies der unfreiwillige Besuch der drei Demonstranten eher ungute Gefühle zurück. Man wolle nicht mit diesem Protest in Verbindung gebracht werden, hieß es von Seiten der Bibliothek. Unerkannt von den Gegendemonstranten konnten das kleine Häuflein der ursprünglichen Kundgebung seine Heimreise antreten.
Zeitgleich hatten sich rund 130 Neu Wulmstorfer auf dem Marktplatz neben dem Rathaus eingefunden, um gemeinsam am europaweiten Aktionstag „Aufstehen gegen Rassismus“ teilzunehmen. Unter dem Motto „Nein zu Rassismus und rechter Hetze“ hatte das „Netzwerk Willkommen in Neu Wulmstorf“ zusammen mit der SPD bei Kaffee und Musik ein buntes Fest veranstaltet. Es wurden dabei mehrere Reden gegen Rassismus und Rechtsextremismus gehalten. Die Neu Wulmstorfer hoffen nun, dass es nach diesem Misserfolg keine weitere „Merkel muss weg“ Demonstration geben wird.