Winsen/Berlin. Digitale Sprachassistentin soll Touristen bei Orientierung in Urlaubsregion helfen. Im Büsenbachtal entstehen Barfußwege.

Internationale Tourismusbörse Berlin, Halle 6, zweite Etage. Das große Foto-Banner über dem Messestand des Landes Niedersachsen ziert ein lila Blütenmeer, getupft mit dunklem Wachholder. Die romantische Hermann-Löns-Kulisse spricht offenbar viele Menschen an. Die Infotische sind von Besuchern dicht umlagert.

„Es gibt einen Trend zur Heimat, ein Comeback deutscher Regionen. Und die Lüneburger Heide ist Innovationsführer in Niedersachsen“, sagt Ulrich von dem Bruch. Der Geschäftsführer der Lüneburger Heide GmbH ist stolz auf die Leistung der vor zehn Jahren gegründeten Dachorganisation, die mit Erfolg ihre Aufgabe erfüllt: Sie fördert den Tourismus in Niedersachsens größter Urlaubsregion.

„Jedes Jahr kommen mehr und jüngere Gäste“, sagt von dem Bruch. „Die meisten stammen aus dem unmittelbaren Umland, aus dem übrigen Niedersachsen, aus Hessen, Nordrhein-Westfalen und Berlin.“ Aber auch die Zahl ausländischer Touristen steige. „In Dänemark, den Niederlanden und der Schweiz sehe ich international den größten Wachstumsmarkt.“ Die Lüneburger Heide, sagt der Marketingfachmann, werde als moderne Urlaubs­region gesehen. „Nur die Leute in der Heide selbst tun sich da manchmal etwas schwer.“

Die wichtigste Innovation des Jahres, sagt von dem Bruch, sei digitaler Natur. Schon in wenigen Wochen wird mit „Alexa“ ein sicht- und vor allem hörbares Stück Digitalisierung in beschauliche Heidedörfer einziehen. Die digitale Sprachassistentin des US-Unternehmens Amazon soll Urlaubern Antworten auf die 100 meistgestellten Fragen zur Region liefern.

Anders als ihre menschlichen Kolleginnen in den Tourismusbüros ist „Alexa“ rund um die Uhr im Dienst. „Eine hervorragende Ergänzung des bisherigen Angebots. Das gibt es in Deutschland noch nirgends“, sagt von dem Bruch. Zunächst werde es zwei Pilot­anlagen geben. Wo genau sie montiert werden, sei noch nicht entschieden. Es werde noch nach den am wenigsten durch Vandalismus gefährdeten Standorten gesucht. Im zweiten Schritt sollen digitale „Ansprechpartnerinnen“ in zwei Hotels folgen.

Buchstäblich bodenständig ist ein weiteres Projekt, mit dem sich die Heide auf einen prognostizierten Freizeit-Trend vorbereitet: Barfußwandern. Im Büsenbachtal und in der Misselhorner Heide sollen die ersten sohlenfreund­lichen Sandwege ausgewiesen werden. Schon jetzt sind Mitarbeiter der Lüneburger Heide GmbH damit beschäftigt, bestehende Wege barfußtauglich zu machen. Wer gern ohne Schuhwerk unterwegs ist, aber nicht gern läuft, kann sich auch auf Brettern stehend fortbewegen – auf der Ilmenau. In diesem Frühjahr startet in Bad Bevensen die erste Stand-up-Paddling-Schule der Heide mit Paddel-Unterricht und Brettverleih.

Noch gearbeitet wird an der Entwicklung der „Heideschleifen“. Das sind ergänzende Rundstrecken zum beliebten Heidschnuckenweg. Die Fertigstellung der neuen Wanderwege wird sich vermutlich bis 2020 hinziehen.

Kontinuierlich ausgebaut wird die Homepage der Lüneburger Heide GmbH. Unter der Rubrik „Heide­insider“ sind teils kuriose Geschichten über Stadt (Lüneburg) und Natur (Heide) zu lesen. Die Reihe wird stetig fortgesetzt. Die Folgen sind unter dem Stichwort Heideinsider auf der Seite www.lueneburger-heide.de zu finden.

Die Internationale Tourismus-Börse Berlin

Die Internationale Tourismus-Börse Berlin (ITB) gehört seit ihrer Gründung 1966 zu den weltweit führenden Reisemessen. In diesem Jahr präsentierten sich dort mehr als 180 Länder und Regionen in 26 Hallen.

Die Aussteller kommen aus allen Bereichen der internationalen Geschäftsreise- und Tourismuswirtschaft: Tourismus-Organisationen, Verkehrsämter, Reiseveranstalter, Reisebüros, Fluglinien, Reedereien, Hotels und andere. Die ersten Tage sind Fachbesuchern vorbehalten, danach ist die Börse für Privatbesucher geöffnet. 2019 wird die ITB vom 6. bis 10. März veranstaltet. Weitere Infos: www.itb-berlin.de.