Hoopte/Zollenspieker. Saisonstart für Erlebnis-Reederei Zollenspieker–Hoopte ist am 1. März. Betreiber hofft auf Hinweisschilder an der Autobahn.

In der Dämmerung des 1. März wird sie wieder am Anleger in Hoopte liegen. Punkt sechs Uhr, gut eine Stunde vor Sonnenaufgang, soll die Fähre „Hoopter Möwe 2“ wieder Fahrt aufnehmen. Dariusz Bednarkiewicz, Chef der Erlebnis-Reederei Zollenspieker-Hoopte, wird an Bord sein und einige Stunden später das Ruder übernehmen. Im Zehn-Minuten-Turnus wird die Fähre über die Elbe pendeln und vor allem Auto-, Motorrad- und Fahrradfahrer gemächlich übersetzen. Die Fährsaison startet wieder.

Bednarkiewicz und seine Schiffsführer werden in der Woche 14 Stunden lang, von sechs bis 20 Uhr und am Wochenende von 9.30 Uhr bis 20 Uhr unterwegs sein. Klar ist schon jetzt: Die Preise für Autos, Motorräder und Fahrräder bleiben konstant (siehe Infokasten). Allerdings ist nicht ausgeschlossen, dass in dieser Saison für die einzelnen Personen mehr gezahlt werden muss. „Immerhin haben wir die Preise seit dem Jahr 2008 konstant gehalten“, sagt Bednarkiewicz.

Die Fährfahrten, für die auch die kleinere „Spieker Möwe“ vor allem bei Hochbetrieb bereitsteht, sind nicht nur für den Nahverkehr zwischen Niedersachsen und Hamburg eine Alternative, um über den Fluss zu kommen. Sie bieten zudem eine Alternative bei Staus auf der Autobahn 1. Doch noch immer ärgert den Nachfolger des im Oktober 2014 verstorbenen Firmengründers Karl-Heinz Büchel (Käpt. Kudd’l) dass Hinweisschilder auf seine Fähre auf den Autobahnen fehlen und der Verkehrsfunk ihn nicht auf dem Zettel hat. Von der Linie Glücksstadt - Wischhafen ist dagegen häufiger die Rede.

Reederei-Chef Dariusz Bednarkiewicz an Bord der Käpt. Kudd'l sowie vor der Fähre Hooüter Möwe
Reederei-Chef Dariusz Bednarkiewicz an Bord der Käpt. Kudd'l sowie vor der Fähre Hooüter Möwe © HA | Rolf Zamponi

Im Konzept der Erlebnis-Reederei stehen die Fähren für gut die Hälfte der Einnahmen, die Fahrgastschifffahrt holt aber immer mehr auf. „Die beiden Bereiche gleichen sich an“, sagt Bednarkiewicz, ohne jedoch Zahlen zu nennen. Nur so viel: Auch 2017 wurde wieder eine sechsstellige Summe in die Technik der Flotte investiert. Die Reederei schreibt schwarze Zahlen.

Wie viele Personen und Fahrzeuge mit die Fähren reisen, wird bislang nicht erfasst. „Wir denken aber über neue Geräte für die Kassierer nach, um künftig unsere Kunden zählen zu können. Die Elektronik muss aber auch bei Regen und Schnee funktionieren.“

Im Sommer ist drei Mal Live-Musik an Bord geplant

Alle vier Schiffe der Reederei haben seit dem vergangenen Jahr die einheitliche Farbe weiß, Details sind schwarz abgesetzt. Die zwei Brücken für die Positionslampen auf der „Hoopter Möwe 2“ wurden abgebaut. Die Folge: Eine Begrenzung für die Höhe von Fahrzeugen von zuvor 4,20 Meter gilt nicht mehr. Damit können nun auch alle Lkw transportiert werden.

Für die Ausflugsfahrten setzt die Reederei weiter auf das Flaggschiff „Käpt. Kudd’l“ und die kleinere „St. Nikolaus“. Neu ist bei der dreistündigen Fahrt rund um Wilhelmsburg, dass nun auch Brunch angeboten wird. Zudem geht es bei einer anderen Fahrt zur Elbphilharmonie mit drei Stunden Zeit für einen Bummel durch die Hafencity und einen Abstecher auf die Plaza des Konzerthauses. Auch zum Hafengeburtstag, von der Einlauf- bis zur Auslaufparade bietet die Erlebnisreederei Fahrten an.

Am 11. Mai sollen beide Schiffe im Hamburger Hafen ihren Passagieren die Möglichkeit bieten, von Bord aus die Taufe des neuen Kreuzfahrers „Mein Schiff 1“ von TUI Cruises zu verfolgen. Bednarkiewicz plant für den Sommer zudem drei Termine mit einer Live-Band an Bord der „Käpt. Kudd’l“. Dort soll Mister Bassmann Martin Wichmann mit seiner Band auftreten. Während der dsreieinhalb Stunden sollen neben dem üblichen Catering auch Cocktails serviert werden.

„Wir werden dieses Angebot jetzt testen. Ist es erfolgreich, soll es fester Bestandteil des Programms werden“, sagt der Reederei-Chef. Die Termine sollen innerhalb der nächsten 14 Tage abgestimmt werden.

Am 24. und 25. März, zum Saisonauftakt für die Fahrgastschiffe, wird es zum zweiten Mal zwei Tage der Offenen Tür nacheinander geben. Geplant sind sie jeweils von 12 bis 16 Uhr am Ponton Hoopte. An Bord können sich die Besucher bei Kaffee und Kuchen über den Service an Bord informieren. Alle Tische auf den beiden Fahrtgastschiffen werden unterschiedlich gedeckt.

Zwei Tage der Offenen Tür Ende März in Hoopte

Dies soll zeigen, was möglich ist. Die Reederei kann auch für Familienfeiern auf dem Wasser gebucht werden.

Die Crew des Unternehmens soll verstärkt werden. Neben Servicekräften auf der Basis von Minijobs sucht Bednarkiewicz zwei ausgebildete Matrosen, zwei Fährgehilfen als Kassierer und zwei Schiffsführer. „Wir zahlen“, verspricht Bednarkiewicz, „über Tarif.“

Die Fährsaison wird Ende November wieder zu Ende gehen. Die letzte Fahrt ab Hoopte wird am Abend um 19.50 Uhr starten. Zehn Minuten später geht es dann zurück nach Niedersachsen – für die Schiffe der weißen Flotte in die Winterpause zurück in den Stöckter Hafen.