Winsen. Im Rathaus von Winsen fehlt es an Personal. Die für dieses Jahr geplante Sanierung mehrerer Straßen verzögert sich.

Der Fachkräftemangel und die gute Konjunktur wirken sich jetzt direkt auf die Arbeit der Verwaltung in der Kreisstadt Winsen aus. Der Bau­ausschuss hat am Donnerstagabend bei einer Gegenstimme den für das Jahr 2018 geplanten Arbeitsplan reduziert und Projekte auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Grund dafür: Bauamtschef Andreas Mayer fehlt ein Straßenbauingenieur.

Nachdem einer der entsprechenden Fachleute von Winsen zur Gemeinde Seevetal gewechselt ist und ein zweiter in der Probezeit bereits wieder ging, ist eine der beiden Stellen noch immer nicht besetzt. „Wir haben die Stelle für einen Ingenieur ausgeschrieben. Die Bewerbungsfrist endet Mitte Februar“, sagte Mayer. Mit einer Neueinstellung rechnet er aber nicht vor Mai oder Juni. Danach müsse ein neuer Mitarbeiter noch eingearbeitet werden. Bei den Bewerbungen zeige sich zudem eine „sehr geringe Resonanz“. Mayer sagt: „Unser Programm für 2018 können wir so nicht schaffen.“

Auch Neubau der Luhebrücke ist zurückgestellt

Möglichst im kommenden Jahr sollen nun die Sanierungen Redderweg, Schoosterweg, Stieglitzweg, Turnhallenweg (Lüneburger Straße bis Neulandsweg), der Neubau der Luhebrücke Stöckte sowie die Bestandsaufnahme und Zustandsbewertung aller Stadt­straßen in Angriff genommen werden. Zustimmung für die Verschiebung dieser Projekte erhielt Mayer von SPD und CDU. „Die Entscheidung lässt sich nachvollziehen. Da haben sich Menschen, die sich mit den Themen befassen, intensiv Gedanken gemacht“, sagte Jan Jürgens (CDU). Heinrich Schröder (SPD) warnte ohnehin grundsätzlich davor, „unkontrolliert und schnell neue Baugebiete auszuweisen“.

Kritik kam von der AfD. Roderik Pfreundschuh kann sich mit den Verzögerungen nicht abfinden. „Wir müssen den Wohnungsmarkt durch neue Baugebiete entlasten und den Menschen etwas anbieten, die nach Winsen kommen wollen.“ Pfreundschuh stimmte daher der neuen Planung nicht zu.