Harburg. Gebäude an der Wilhelmstraße ist an „Sternipark“ verkauft. Kita-Träger will Erzieher ausbilden, Kinder betreuen und Wohnungen bauen

Der Verein Sternipark weitet seine Aktivitäten in Harburg beträchtlich aus. Erst in der vergangenen Woche hatte dieser freie Träger der Jugendhilfe sein neues Kinderhaus für 140 Mädchen und Jungen in der ehemaligen Helmsklinik eingeweiht. Sternipark hatte die weiße Altbau-Villa am Helmsweg gekauft und umgebaut – ein Drei-Millionen-Euro-Projekt, von der Stadt Hamburg mit rund 450.000 Euro gefördert (das Abendblatt berichtete). Doch Sternipark hat noch mehr Pläne für Harburg.

In dem ehemals städtischen Gebäude an der Wilhelmstraße 33, das der Verein vor eineinhalb Jahren von einem Immobilienfonds gekauft hat, und wo noch das Gesundheitsamt des Bezirks untergebracht ist, plant der Verein eine Fachschule für Erzieher, weitere Plätze für Kinderbetreuung – und Wohnungen!

Über seine Pläne hatte der Verein unlängst in einem Schreiben die Eltern der Kinder informiert, die im Kinderhaus am Museumsplatz gleich nebenan betreut werden. Sternipark-Geschäftsführerin Leila Moysich bestätigt das Vorhaben. Schon bei der Einweihung in der vergangenen Woche hatte sie fröhlich bekannt: „Wir bauen eben gerne um.“

So gesehen sieht sie rosigen Zeiten entgegen. Denn in dem Haus an der Wilhelmstraße soll nicht nur zusätzlicher Platz für das schon bestehende Kinderhaus am Museumsplatz gleich nebenan entstehen – künftig will Sternipark an diesem Standort dann insgesamt 200 Kinder betreuen. Vielmehr verhandelt Moysich aktuell mit der Schulbehörde auch über ihren Plan, dort eine Fachschule für Erzieher ins Leben zu rufen: „Das Antragsverfahren läuft, wir befinden uns im Abstimmungsprozess“, sagt Moysich. Und auch mit dem Bezirk Harburg ist Moysich in regem Austausch. Denn Sternipark will auch Wohnungen an der Wilhelmstraße bauen. Ob dazu das Gebäude aufgestockt oder sogar die Lücke zwischen jetzigem Gesundheitsamt und der benachbarten katholischen St. Maria-Kirche geschlossen wird, auch darüber werde noch beraten, so Moysich gestern.

Sternipark ist breit aufgestellt. Der Verein unterhält derzeit 19 Kinderhäuser in ganz Hamburg, davon zwei in Harburg. Zum Angebot gehört aber beispielsweise auch das Ferien- und Seminarhaus Langballig in Schleswig-Holstein und die Babyklappe mit drei Standorten (Altona, Wilhelmsburg und Satrupholm/Schleswig-Holstein), an denen verzweifelte Mütter ihr Neugeborenes abgeben können.

Für das Harburger Gesundheitsamt bedeuten die Pläne des umtriebigen Vereins: Umzug ist angesagt. Die neue Adresse steht auch schon fest. Vom 10. März an ist das Gesundheitsamt in der Harburger Rathauspassage 2 erreichbar.

Gesundheitsamt, neuer Standort Harburger Rathauspassage 2
Gesundheitsamt, neuer Standort Harburger Rathauspassage 2 © HA | Katharina Geßler

Die Räume, in denen früher das Einwohneramt und das Amt für Ausländerangelegenheiten untergebracht waren, werden seit Juli 2017 umgebaut. Die Baukosten beziffert Bezirkssprecherin Bettina Maak auf 1,6 Millionen Euro: „Weil umfängliche Sanierungen aller technischen Einrichtungen, insbesondere Brandschutzmaßnahmen, entsprechend des geltenden Baurechts erfolgen mussten.“ 2000 Quadratmeter auf drei Etagen stehen dort künftig dem Gesundheitsamt und seinen 50 Mitarbeitern zur Verfügung. Und auch acht Mitarbeiter des Rechtsamtes, deren Schreibtische jetzt noch an der Knoopstraße 35 stehen, packen demnächst Umzugskisten und beziehen die neue Büros über dem Archäologischen Museum.