Wilhelmsburg . Das Wälderhaus in Wilhelmsburg zeigt eine neue Ausstellung zum Thema Upcycling: Trash to Treasure.
Das Thema Upcycling ist im Wälderhaus in Wilhelmsburg schon länger präsent. Dabei werden zum Beispiel aus Plastikmüll neue Gebrauchsgegenstände hergestellt, die hochwertiger oder vielseitiger sind als das ursprüngliche Produkt. Das ganz lässt sich natürlich auch zur Kunst erheben.
„Trash to Treasure“ – vom Müll zum Schatz – heißt die Ausstellung im Wälderhaus der südafrikanischen Künstlergruppe Magpie und anderen Künstlern, die ab sofort und noch bis Anfang Mai zu sehen ist. Wer meint „einfache“ Upcycling-Kunst vorzufinden, wird erstaunt sein. „Schön, hochwertig, einzigartig und inspirierend“, schwärmt Simon Williams, Kurator der Trash to Treasure und Direktor von „The Ballery“ in Berlin.
Und er hat Recht: Die hochwertigen Leuchter faszinieren durch ihre Schönheit und Einzigartigkeit und vermitteln dem Betrachter das Gefühl „des Habenwollens“. Auch Barack Obama kaufte einen recycelten Kronleuchter des Künstlerkollektivs Magpie aus Südafrika für das Schlafzimmer seiner Tochter im Weißen Haus – für 4.400 Dollar.
Magpie wurde 1998 gegründet mit dem Ziel Kunst, Design und Handwerk mit nachhaltigen Konsum und sozialem Engagement zu verbinden und dabei vor allem Umweltaspekte zu berücksichtigen. So finden zum Beispiel vom Meer an den Strand gespülte PET-Flaschen ihren Weg zu einem hochwertigen Beleuchtungskörper. Magpie heißt auf Deutsch Elster. Wenn Elstern helfen, die Strände von Plastikmüll zu befreien, dann sollen sie weitermachen.
Nachhaltiger Konsum, saubere Meere sind Bestandteile der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Mit dieser Ausstellung, welche die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) Hamburg im Rahmen des Projektes RENN.Nord (Regionale Netzstelle Nachhaltigkeitsstrategien Norddeutschland) zeigt, soll gezeigt werden, wie Abfall sinnvoll und ästhetisch genutzt werden kann. Es bietet sich ein optischer Genuss, der gleichzeitig nachdenklich stimmen soll.
Aber nicht nur die Lichtkunstobjekte faszinieren, auch Kunstobjekte aus Kuba, die aus geschichteter Pappe sowie Kartonagen eine dreidimensionale Holzoptik erlangen, eine Fotografie mit einer banalen Plastiktüte im Baum oder neu kreierte Strukturen und Oberflächen aus alte Magazinen und Zeitungen, ziehen die Besucher in ihren Bann.
Es entsteht eine Transformation. Materialen, wie zum Beispiel Plastik, bekommen einen neuen Kontext und dadurch eine neue Wertigkeit. Gebrauchte, ausgediente Spielzeuge, Knöpfe oder Bruchglas werden zu wertvollen Kunst- und Gebrauchsgegenständen. So gelangt der vermeintliche Abfall wieder in den Kreislauf und bekommt einen neuen Sinn.
Plastik, die neue Ressource von morgen? Die Botschaft der Künstler bleibt indessen unverändert: Die Achtung vor der Natur und die Sichtbarmachung der Verletzlichkeit.
Parallel gibt es eine Ausstellung mit Collagen von Oliver Löhr mit dem Titel „Human & Nature“.
Trash To Treasure, bis 2. Mai, Wälderhaus, Am Inselpark 19, Wilhelmsburg, Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr, der Eintritt beträgt inklusive eines Besuches des „Science Center Wald“ sechs Euro pro Person.Das Wälderhaus hat im vergangenen Jahr den oberen Bereich zu einem Raum für nachhaltige Kunst entwickelt. Nach der erfolgreichen Ausstellung „Der Baum als Kunstwerk“ ist „Trash To Treasure“ dies die zweite Ausstellung.