Harburg. Drei Millionen Euro für Kauf und Umbau: Sternipark betreut künftig 140 Mädchen und Jungen in Altbau-Villa.

Seit gestern ist es offiziell: Die Altbau-Villa am Helmsweg bietet jetzt Kindern auf Zeit ein Zuhause – als Kindertagesstätte des Vereins Sternipark. Für diesen freien Träger der Jugendhilfe ist es der 19. Standort in Hamburg und der zweite in Harburg. Sternipark betreibt bereits das Kinderhaus am Museumsplatz – eine mit dem Bildungspreis von Hamburger Abendblatt und Haspa ausgezeichnete Einrichtung.

Die weiße Villa am Helmsweg ist ein traditionsreiches Gebäude. Errichtet in den 20er-Jahren wurde es 1950 umgebaut zu einer Fachklinik für Gynäkologie und Chirurgie. Die Helmsklinik, wie die Harburger sie nannten, gehörte seit 2008 zum Asklepios Klinikum und zog 2014 endgültig um an den Klinik-Standort am Eißendorfer Pferdeweg.

Ideal für Sternipark. Der Verein kaufte die Immobilie damals und baute die alte Villa aufwändig um. Mehr als ein Jahr dauerten die Arbeiten: ein Drei-Millionen-Projekt, das die Stadt Hamburg mit rund 450.000 Euro gefördert hat. Auf gut 700 Quadratmetern, verteilt über drei Etagen, sollen künftig, wenn alle Plätze belegt sind, insgesamt 140 Mädchen und Jungen bis zum Alter von sechs Jahren in acht Gruppen von einem zwölfköpfigen Team betreut werden.

Dass der Bedarf groß ist, steht außer Frage: Vor gut drei Monaten startete der Kita-Betrieb am Helmsweg mit zunächst 40 Kindern, inzwischen sind es bereits gut 100. Vom Planschraum im Keller bis zum Atelier im Dachgeschoss ist das gesamte Haus barrierefrei.

Um eine erfolgreiche Inklusion gewährleisten zu können, wurde unter anderem ein neues Treppenhaus und ein Fahrstuhl eingebaut, sagte Sternipark-Geschäftsführerin Leila Moysich gestern bei der offiziellen Eröffnungsfeier, zu der viele Gäste gekommen waren – auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Metin Hakverdi und, in diesem Zusammenhang vielleicht mindestens ebenso prominent, Mädchen und Jungen des Kinderhauses am Museumsplatz, in Begleitung ihrer Erzieherinnen, versteht sich.

Dass die weiße Altbau-Villa am Hang steht, stellte eine besondere Herausforderung dar: „Wir mussten den Hügel kindgerecht herrichten“, sagte Leila Moysich: „Das gibt es bislang an keinem anderen unserer Standorte.“

Letztendlich ließ sich der Verein aber auch von dieser Schwierigkeit nicht abhalten. „Wir sind froh, dass sich Sternipark getraut hat, das Haus zu kaufen und hier zu investieren“, sagte Dirk Bange von der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration. Er überbrachte auch die Grüße seiner Chefin, Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD). Dass der Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen im Bezirk groß ist, weiß sie als Mutter mit Wohnsitz in Harburg aus eigener Erfahrung.