Steffen Lücking will an der Jesteburger Straße 26 Eigentumswohnungen bauen - vor allem für Senioren
Stefanie Ender
Noch wohnt nur eine Familie auf dem Grundstück gegenüber dem Hittfelder Baudenkmal „Zum Hundertjährigen“ . Das will Investor Steffen Lücking in diesem Jahr ändern und vier Stadtvillen mit 26 Wohnungen auf dem Gelände hochziehen. Die untere Denkmalschutzbehörde und das Bauamt des Landkreises Harburg segnen die Pläne vorerst ab.
„Schon ein Jahr lang besprechen wir meine Ideen für die Jesteburger Straße 4. Nun kam der Bauvorbescheid“, sagt Bauherr Steffen Lücking erfreut. Der 40-jährige Investor, der im gesamten Landkreis aktiv ist, hofft auf einen raschen Baubeginn. Die endgültige Genehmigung von der Kreisverwaltung hierzu fehlt allerdings noch.
„Wenn Steffen Lücking die im Bauvorbescheid festgelegten Bedingungen erfüllt, steht der Baugenehmigung nur wenig im Weg“, sagt Bernhard Frosdorfer, Sprecher der Kreisverwaltung. Geschrieben steht im Vorbescheid, dass Lücking die Gebäude grundsätzlich so gestalten darf, wie er in seinem aktuellen Entwurf plant: an die örtliche Bebauung angepasste, verklinkerte Villen mit Satteldächern. Dazu musste der Bauherr seine ersten Pläne, die Häuser mit Mansarddächern zu versehen, über Bord werfen. „Das Aussehen habe ich an die örtliche Bebauung, die zum Villenstil passt, angeglichen“, erklärt Lücking.
Sobald er grünes Licht vom Kreis bekommt, will Steffen Lücking drei Mehrfamilienhäuser mit je acht Wohnungen und ein Zweifamilienhaus errichten. Hauptsächlich an Senioren wird er die barrierefreien Eigentumswohnungen verkaufen. „Ältere Menschen sind die Zielgruppe, für die ich fast ausschließlich baue. Für junge Familien wären eher Einfamilienhäuser interessant“, sagt der Investor.
Laut Plan will er unter die dreigeschossigen Gebäude eine Tiefgarage bauen. Die ersten Bagger für die Seniorenwohnungen können allerdings erst rollen, sobald er das Zweifamilienhaus gebaut hat. In dieses wird die aktuell auf dem Grundstück wohnende Familie einziehen. Der Neubau der drei Mehrfamilienhäuser folgt danach, Lücking hofft, spätestens ab Herbst. Verzögern könnte sich der Baubeginn, sollte das Helms-Museum bei archäologischen Grabungen fündig werden.
Bisher gefallen seine Pläne dem Landkreis: Das Aussehen der Villen passe durch das Satteldach, das Lücking nun statt eines Mansarddaches plant, zum denkmalgeschützten „Hundertjährigen“ gegenüber, erklärt Frosdorfer. So habe es die untere Denkmalschutzbehörde abgesegnet.
Auch der gebotene Abstand zum Eichenwald werde durch die Entwurfsskizze eingehalten, so der Kreissprecher. „Auch wenn das Nebengebäude im Nordosten des Grundstücks sehr nah am Wald stehen soll und das nördliche Gebäude laut Plan etwas über die Baugrenze ragt, ist das Vorhaben so okay“, bestätigt Frosdorfer. Immerhin stellten Mitarbeiter des Bauamtes vor Ort fest, dass die Bäume für zukünftige Bewohner keine Gefahr darstellen.
„Ich bin dankbar über den Vorschlag, hier villenartige Gebäude zu bauen“, sagt Fred Patzwaldt, Leiter der Planungsabteilung des Seevetaler Bauamtes, das in puncto Gestaltung bei diesem Projekt kein Mitspracherecht hat. Da es für das Gelände keinen Bebauungsplan gibt, entscheidet nämlich der Landkreis.
„Wir als Gemeinde tragen das Projekt mit. Schließlich ist die gesamte Umgebung in Hittfeld nicht bäuerlich, sondern durch villenartige Häuser und viel Individualität geprägt. Das macht doch den Charme des Ortes aus“, so Patzwaldt. Auch dem Hittfelder Ortsbürgermeister Thomas Fey (Freie Wähler) gefallen die Pläne: „Sehr positiv ist, dass Herr Lücking die wunderschönen Bäume auf dem Grundstück fast alle stehen lässt. Lediglich drei wird er fällen.“