Harburg . Ab 8. Januar wird die Brücke an der Hannoverschen Straße abgerissen. Danach folgt der Umbau des Harburger Rings.
Ab Montag, 8. Januar wird die Brücke der Hannoverschen Straße über die Eisenbahn abgerissen. Das neue Jahr beginnt für Harburgs Autofahrer also mit einer großem Umstellung. Ursprünglich war der Abrissbeginn sogar schon für diesen Herbst angekündigt. Zunächst musste jedoch eine Behelfsbrücke für Fußgänger, Radfahrer und Leitungsrohre errichtet werden.
Die ist am 5. Januar betriebsbereit, hofft die Wirtschaftsbehörde, so dass die vorbereitenden Maßnahmen für den Abbruch der bröckeligen Betonbrücke beginnen können. Der eigentliche Abriss findet Ende Februar statt. Danach wird die Brücke neu errichtet. Mitte 2019 soll sie fertig sein. Im direkten Anschluss warten schon die nächsten einschneidenden Baumaßnahmen auf die Harburger.
Einen kleinen Lichtblick für die Autofahrer gibt es: Ursprünglich sollte parallel zum Abriss und Neubau der Brücke auch der Harburger Busbahnhof runderneuert und erweitert werden. Für den öffentlichen Nahverkehr ist das dringend nötig: Nach Angaben der Hamburger Hochbahn AG ist die Anlage an ihrer Kapazitätsgrenze angelangt. Das jetzige Verkehrsaufkommen kann noch bewältigt werden.
Zusätzliche Linien oder im Zuge einer Busbeschleunigung verdichtete Abfahrts-Takte sind allerdings nicht mehr möglich. Der von der Hochbahn vorgeschlagene Umbau stieß bei Harburgs Bezirkspolitikern allerdings auf wenig Gegenliebe.
Das was sich die Politik vorstellt lässt sich allerdings erst in einigen Jahren verwirklichen. So bleibt den Harburger Autofahrern eine zweite Großbaustelle im gleichen Kreuzungsbereich erspart. Die Busfahrgäste hingegen müssen länger auf Verbesserungen warten.
„Ab dem achten Januar beginnen wir mit dem Rückbau von Geländern, der Abdichtung und des Belags der alten Brücke“, sagt Susanne Meinecke, Pressesprecherin der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI), „der Hauptabbruch findet am 23. Februar statt.“
Diesen Termin muss die Wirtschaftsbehörde einhalten, denn der Abbruch kann nur stattfinden, wenn kein Bahnverkehr darunter stattfindet. Für 55 Stunden sind die Gleise in Richtung Unterelbe gesperrt. Das wird auch die Wirtschaftsbehörde zu spüren bekommen, wenn auch an anderer Stelle; denn die Güterbahnverbindung von den Containerterminals in Altenwerder und Waltershof ist damit ebenfalls zweieinhalb Tage unterbrochen.
Verpassen die Abbruchingenieure diese Sperrfrist, dauert es mindestens Monate, bis die Bahn eine neue Sperrung organisiert. So lange müsste die Baustelle ruhen. Bleibt alles im Plan, wird ab Ende Februar der Bau der neuen Brücke begonnen.
Die alte Straßenbrücke hatte auch Werkstatt- und Lagergebäude der Bahn überspannt, die die Bahn AG aber mittlerweile aufgegeben und abgerissen hat. Die neue Brücke kann deshalb um einiges kürzer ausfallen. Die Auffahrtrampe wird aus diesem Grund weniger steil geplant.
Das wird den Radfahrern entgegenkommen, die auf der Veloroute 11 in die Harburger Innenstadt diese Brücke benutzen. Wegen der Fahrstreifen der Veloroute und einem zusätzlichen Fahrstreifen für den Kraftverkehr wird die neue Brücke etwas breiter ausfallen, als die alte. Im Mai 2019 soll die Brücke fertig sein.
Damit ist die Geduldsprobe für Harburgs Autofahrer aber noch nicht vorbei: Sobald der Brückenneubau fertig ist, plant der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer einen Komplettumbau der Moorstraße und danach wird die Nordhälfte des Harburger Rings, inklusive Finanzamtsknoten runderneuert.
Auch dies hängt mit dem Fahrradschnellweg Veloroute 11 zusammen. Auf der Fahrbahn werden Radfahrstreifen angelegt. Die Straßennebenflächen mit altem Radweg, Bürgersteig und Bushaltestellen müssen dafür Platz hergeben. Dafür werden Leuchten versetzt, Parkplätze eingestampft, Bäume gefällt und neue gepflanzt.
Die Veloroute zieht sich weiter um den Harburger Ring. Den will der LSBG aber nicht zeitgleich mit der Moorstraße umbauen, sondern plant dafür einen zweiten Bauabschnitt. Dort sind ähnliche Maßnahmen fällig, wie auf der Moorstraße. Ob Ring und Moorstraße dafür jeweils komplett gesperrt werden sollen, steht noch nicht fest.
Es ist aber wahrscheinlich. Am Ende des Prozesses, gegen 2021, wird der Finanzamtsknoten, ein mindestens so neuralgischer Punkt, wie die Kreuzung der Hannoverschen Straße mit Radspuren versehen. Auch ohne Veloroute 11 müssten sich die Harburger allerdings auf Einschränkungen an der Moorstraße und am Ring einstellen: Laut LSBG müsste die Fahrbahndecke aufgrund ihres Zustands ohnehin komplett ausgetauscht werden.