Hamburg. Wegen des 450-Kilo-Sprengkörpers mussten Anwohner ihre Häuser verlassen. Nur wenige Meter weiter wurden drei Zünder gesprengt.

Bei Bauarbeiten in Hamburg-Heimfeld sind am Donnerstag auf zwei unterschiedlichen Baustellen Sprengkörper aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt worden. Nach anfänglicher Verzögerung konnte eine Bombe an der Buxtehuder Straße 62 gegen 20 Uhr entschärft werden. Sie war knapp sechs Stunden zuvor auf der Baustelle gefunden worden. Etwa 150 Menschen mussten für knapp zwei Stunden ihre Wohnungen im Zuge der Evakuierungsmaßnahmen verlassen.

Bei dem Fund auf dem Gelände des ehemaligen Max-Bahr-Baumarkts handelte es sich um eine 1000-Pfund-Bombe (etwa 450 Kilogramm) aus dem Zweiten Weltkrieg. Der Sprengkörper wurde in mehreren Metern Tiefe in der Erde entdeckt. Für die Untersuchung musste ein Schacht gegraben werden. Die Arbeiten wurden erschwert, weil der Schacht voll Wasser lief. Daher musste ein Taucher eingesetzt werden.

Gelände im Umkreis von tausend Metern gesperrt

Von 18 Uhr bis 20 Uhr wurde das Gelände für den gesamten Verkehr in einem Umkreis von tausend Metern gesperrt. Betroffen waren die Seehafenstraße zwischen Moorburger Straße und Seehafenbrücke in beide Richtungen. Auch die Buxtehuder Straße (B73) selbst war gesperrt. Betroffen war auch die Bahnlinie Hamburg–Cuxhaven: Hier mussten Fahrgäste zwischen Hauptbahnhof und Harburg auf die S-Bahn ausweichen, es kam zu Verspätungen.

In einem Umkreis von 300 Metern um die Fundstelle herum mussten Gebäude evakuiert werden. Bis zu 150 Menschen mussten Wohnungen und Firmengebäude während der Sprengung verlassen, wie ein Feuerwehrsprecher sagte. Für die Betroffenen standen das Harburger Rathaus sowie ein Shuttle-Bus am Amtsgericht zur Verfügung.

Die Bombe wurde nach Angaben der Feuerwehr von einem Bagger vorsichtig aus dem Boden gehoben. Mithilfe einer Hochdruckwasserschneidanlage wurde der Zünder dann abgetrennt und konnte von den Spezialisten des Kampfmittelräumdienstes unschädlich gemacht werden.

Seit mehr als drei Jahren stand das frühere Gelände der Hamburger Baumarktkette Max Bahr in Harburg leer. Im Frühjahr 2018 soll in den Gewerbestandort wieder Leben einkehren: Dort will die österreichische Möbelkette Mömax einen Möbelmarkt eröffnen.

Einen Kilometer weiter wurden Zünder gesprengt

Knapp einen Kilometer entfernt an der Heimfelder Straße/Ecke An der Rennkoppel entdeckten Bauarbeiter drei Granatenzünder – allerdings ohne Sprengkörper. Die Zünder – ebenfalls gefährliche Überbleibsel aus dem Zweiten Weltkrieg – konnten nicht transportiert werden und wurden von Fachleuten am Nachmittag vor Ort gesprengt.

Das Gelände wurde in einem Umkreis von 30 Metern abgesperrt. Zwei angrenzende Wohnhäuser wurden für die Sprengarbeiten evakuiert. In der Nähe des Fundorts liegen eine Schule, ein Altenheim und eine Einrichtung für psychisch kranke Menschen. Diese Häuser mussten nicht geräumt werden.

Die Sperrungen an der Heimfelder Straße konnten bereits um 15.20 Uhr, drei Stunden nach dem Fund, aufgehoben werden. Auf der Baustelle entstehen zurzeit Wohnhäuser.