Lüneburg. „Wa(h)re Musik – Kenner und Liebhaber“ – Moderierte Konzertreihe geht in die zweite Runde.
Die dreiteilige moderierte Konzertreihe „Schläft ein Lied in allen Dingen“, aufgelegt vom Theater Lüneburg, geht in die zweite Runde. Unter dem Motto „Wa(h)re Musik – Kenner und Liebhaber“ zeichnen die Lüneburger Symphoniker im Rahmen der Norddeutschen Kammerakademie den Weg von reiner Hofmusik hin zu einem musikalischen Bürgertum am Ende des 17. Jahrhunderts nach. Sie gehen dabei den Fragen auf den Grund, was eine Sinfonie ist und warum diese für die Epoche so wegweisend ist. Wenn Musik repräsentieren kann, kann sie dann auch demokratisch sein?
Auf dem Programm stehen Johann Christian Bachs Sinfonie Nr. 4 D-Dur, Georg Philip Telemanns „Kantate Ino“ in Auszügen sowie die Sinfonie Nr. 5 B-Dur von Franz Schubert. Als Solistin ist Sopranistin Sarah Hanikel zu erleben. Das Konzert wird dirigiert und moderiert von Phillip Barcewzski.
Johann Christian Bach beeinflusste als Vorklassiker und Spross der Bach-Familie beispielsweise den jungen Mozart. Sein Schaffen in England, Italien und Frankreich wirkt bis heute nach. Seine Sinfonie Nr. 4 D-Dur steht bei diesem Konzert beispielhaft für seinen galanten und weltmännischen Stil, für den Bachs Sinfonien bis heute bekannt sind.
Georg Philipp Telemann war damals als „Vielschreiber“ verschrien, sein Werk mehr als Massen- denn als Klassenware gehandelt. In der Nachkriegszeit jedoch rückte der Bürgerkomponist aus der Hansestadt in den Fokus der Musikforschung und sein Ruf rehabilitierte sich. Telemanns Werke stehen an diesem Abend exemplarisch für den Prozess der langsamen Etablierung eines massentauglichen Musikmarktes.
Franz Schubert schließt den Prozess insoweit ab, als dass die Musik nun den Weg in eine bürgerliche Umgebung gefunden hat. Heute gilt er als einer der größten Komponisten der Frühromantik, der den Weg bereitete für seine Nachfolger.
„Wa(h)re Musik – Kenner und Liebhaber“ , Sonnabend, 2. Dezember, 20 Uhr, Forum der Musikschule Lüneburg, St.-Ursula-Weg 7, Karten gibt es im Theater Lüneburg, Telefon 04131 / 42 10 0 und unter www.theater-lueneburg.de sowie direkt an der Kartenkasse des Theaters, geöffnet heute und morgen 10-13 und 17-19 Uhr.