Harburg. Investor plant Senioren-Wohnungen auf bis zu acht Geschossen. Nur wenige Harburger äußern Bedenken. Realisierung rückt näher

Der geplante Neubau am Sand mit etwa 80 Seniorenwohnungen, Supermarkt und Gastronomie ist seiner Realisierung einen Schritt näher gekommen. Bei der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung haben die knapp 20 Teilnehmer keine gravierenden Bedenken geäußert. Lediglich Anwohner der Neuen Straße befürchten Nachteile von dem bis zu acht Geschossen hohen Gebäude. Was die Bürger wissen wollten – und die Antworten darauf:

Wann und bei wem kann ich eine der Wohnungen mieten?

Die Bezirksversammlung muss einem neuen Bebauungsplan zustimmen. Ist die politische Hürde genommen, könnten die Bauarbeiten Anfang 2019 beginnen. Zu Beginn des Jahres 2020 würde die AVW Immobilien AG mit der Vermarktung beginnen.

Wie groß sind die Wohnungen und was kostet die Miete?

Bis auf einige Ausnahmen werden die Wohnungen um die 50 Quadratmeter groß sein, Zwei-Zimmerwohnungen für Singles oder Paare. Sie sind Senioren vorbehalten. Ein Drittel der annähernd 80 Wohnungen sind öffentlich gefördert. Ob auf dem ersten oder zweiten Förderweg ist noch offen. Die Anfangsmiete könnte also bei 6,40 Euro pro Quadratmeter (erster Förderweg) oder 8,50 Euro pro Quadratmeter liegen. Noch nicht fest stünden die Mieten der übrigen Wohnungen auf dem freien Wohnungsmarkt, sagt AVW-Manager Edward Martens.

Erhalten Mieter Stellplätze für Pkw und Fahrräder?

Die AVW plant keine Stellplätze für Autos. Die CDU kritisiert das. Für Fahrräder ist ein Abstellraum vorgesehen – mit Ladestation für Elektroräder.

Bleibt die Treppe am Ärztehaus eine Barriere für Behinderte?

Nein. Neu ist, dass die Treppe, die den Marktplatz mit der Neuen Straße und dem Zugang zur S-Bahn verbindet, mit den Bauarbeiten behindertengerecht gestaltet werden soll. Mit Hilfe eines Aufzugs am oder im Gebäude, sagt der Architekt Stefan Fleischhaker.

Wird die Neue Straße während der Bauzeit gesperrt?

Edward Martens schließt eine Sperrung für den Verkehr nahezu aus. Mit Einschränkungen müssen Autofahrer und Fußgänger aber rechnen: „Es wird eine enge Baustelle werden“, sagt er.

Muss das Gebäude doch niedriger gebaut werden?

Anwohner der Neuen Straße befürchten, dass der acht Geschosse hohe Gebäudeteil ihre Wohnungen verdunkelt. Die tatsächlichen Auswirkungen soll ein Beschattungsgutachten feststellen. Aus dem Ergebnis lasse sich keine Pflicht ableiten, die Höhe des Neubaus zu reduzieren. „Es gibt keinen rechtlichen Grenzwert, der den Verzicht auf eine Etage vorschreibt“, sagt der von der AVW beauftragte Stadtplaner Christian Evers. Eine Mehrheit in der Bezirksversammlung könnte aber Einfluss geltend machen und damit drohen, kein Baurecht zu schaffen. Damit stünde das gesamte Bauvorhaben in Frage.