Harburg. Harburger Kulturzentrum startet in die Saison – manch bekanntes Gesicht ist dort zum ersten Mal und in neuer Rolle zu sehen.
Eine Mischung aus Bewährtem und Neuem, aus Stammgästen und Premierenkünstlern bestimmt das Herbstprogramm im Harburger Kulturzentrum Rieckhof. „Mit Glück und Verhandlungsgeschick“, wie Pressesprecherin und Programmplanerin Ulrike Niß sagt, sei es gelungen, viele Künstler zum ersten Mal im Rieckhof präsentieren zu können.
Zu diesen „Ersttätern“ zählt Reinhold Beckmann am 28. September. Wer ihn bisher nur als Talkshow-Moderator kannte, wird nun angenehm überrascht, wie Beckmann seine Lieder mit charmanten, humorvollen Texten vorträgt. Dazu bringt er seine Band mit. Auch NDR-Plattschnacker Yared Dibaba wird mit seiner Band „Die Schlickrutscher“ erstmals im Rieckhof ein Gastspiel geben (16. Dezember), ebenso die Harburger Kantorei.
Darüber hinaus kommen einige Künstler als Solisten, die aus anderen Ensembles bekannt sind: Nach dem Ende der A-Cappella-Band „Wise Guys“ widmen sich die ehemaligen Mitglieder neuen Projekten – wie Eddi Hüneke, der am 16. März auf seiner ersten Singer-Songwriter-Tour in Harburg Station macht. Oder Nils Loenicker vom Duo Alma Hoppe. Er schlüpft am 18. November in die Rolle des Bauern Hader, der so gern Karriere in der Politik im Landkreis Hanebüchen machen würde. Das vollzählige Alma Hoppe Duo tritt indessen am 17. Februar 2018 auf.
Auf der anderen Seite gibt es ein Wiedersehen mit Rieckhof-Stammgästen wie Michy Reincke, Emmi & Herr Willnowsky und Lotto King Karl. Solche Gäste sind es, die ihre treuen Fans im Rieckhof immer wieder aufs Neue verzücken. Es sind aber auch die Rieckhof-Fans selbst, die das Kulturzentrum lebendig halten – egal wie weit entfernt sie leben. „Eine Englisch-Professorin aus den USA erzählte uns, sie sei nach Jahrzehnten mal wieder in Harburg und wolle unbedingt in den Rieckhof“, sagt Geschäftsführer Jörn Hansen, und Ulrike Niß erzählt von einer Ex-Harburgerin aus Australien, die „unbedingt mal wieder im Rieckhof versacken wollte“.
Die Wohlfühl-Atmosphäre speche sich unter Künstlern schnell herum, sie seien mit der Betreuung äußerst zufrieden, „vom ersten Klingeln über das Catering bis zur Technik“, betont Hansen. Die Künstler empfehlen sich das Haus gegenseitig, gleichwohl sei viel Akquise nötig, so Hansen, denn Harburg haben (noch) nicht alle „auf dem Zettel“.
Die Harburger selbst umso mehr, denn das Konzept des Hauses ist es, offen für lokale Gruppen und Veranstaltungen zu sein. „Etwa die Hälfte der rund 200 Veranstaltungen sind von Externen organisiert“, sagt Jörn Hansen. Ein breites Publikum sprechen auch die Ü30-Partys (wieder am 7. Oktober), das Rudelsingen (am 1. November), der Salsa-Kursus (dienstags) oder Stadtteilprojekte wie das Spielefest oder Laientheateraufführungen an.
Die Rieckhof-Leitung fühlt sich dem Stadtteil verpflichtet. So haben die Gastronomie und den Hausmeisterservice die Elbe-Werkstätten übernommen. Die Beschäftigungsträger für Menschen mit Behinderungen entsendet dafür 60 Mitarbeiter, inklusive Betreuer. Besonders freut sich das Team über die jüngste Errungenschaft: den Rieckhof-Garten. Mithilfe des Harburger Bezirksamtes wurde der Innenhof hergerichtet und lädt nun zum Verweilen ein. Hansen nennt es „das innere Seeveviertel“ und meint damit, dass das Viertel als Ganzes noch Nachholbedarf hat: „Wir wünschen uns sehr, dass es ein bisschen schöner um uns herum wird.“
Kulturzentrum Rieckhof Harburg, Rieckhoffstraße 12, das ausführliche Programm ist unter www.rieckhof.de zu finden und liegt in vielen öffentlichen Einrichtungen aus. Karten für alle Veranstaltungen unter www.ticketmaster.de