Harburg. Forschungsbereich Maritime Logistik wird in vier Jahren sechsstöckiges Gebäude am Lotsekanal im Harburger Binnenhafen ziehen.
Die geplante neue Forschungsstätte des Fraunhofer-Centers für Maritime Logistik, kurz Fraunhofer-CML, nimmt Gestalt an. Das Zentrum präsentiert einen ersten Entwurf des Berliner Architektenbüros BHBVT, das die Ausschreibung des Bauprojekts gewonnen hat. Derzeit residiert das Fraunhofer-CML auf dem Campus der Technischen Universität.
Das neue Gebäude soll, über sechs Stockwerke verteilt, 2400 Quadratmeter Nutzfläche bieten. Rund ein Drittel der Fläche ist für Labore und Werkstätten vorgesehen, zwei Drittel für Büros, Konferenz- und Veranstaltungsräume für die Wissenschaftler.
Mehr als 80 Forscher, Studenten und die Verwaltungsangestellte werden am neuen Standort an der Ecke Blohmstraße/Kanalplatz untergebracht werden. Damit wird das im Jahr 2011 gegründete Center weiter wachsen – derzeit arbeiten dort 25 Wissenschaftler und 15 Studenten. Es ist die erste größere Einrichtung der renommierten Fraunhofer-Gesellschaft in Hamburg. Diese hat sich der angewandte Forschung verschrieben und betreibt 69 Institute und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland. Langfristig soll das CML zum ersten Fraunhofer-Institut in Hamburg erweitert werden.
Das Gebäude greife „in hanseatischer Tradition die Backsteinoptik des ehemaligen Hafengeländes auf“, heißt es in einer Mitteilung des CML. Das Architektenbüro BHBVT habe bereits für andere Fraunhofer-Einrichtungen gebaut „und auch dieses Mal großes Einfühlungsvermögen in die Anforderungen von Forschungseinrichtungen bewiesen“. So haben die Architekten das Gebäude zur Wasserseite, zum Lotsekanal ausgerichtet.
Der Wasseranschluss ist für die maritimen Wissenschaftler von großer Bedeutung. Sie haben den Lotsekanal bereits als Testgelände für verschiedene Forschungsfelder eingeplant, etwa zur Entwicklung von Prototypen oder für Tests von Technologien zur autonomen Schiffssteuerung. Um den Wasserzugang zu erleichtern, wird vor der Kaikante des Grundstücks eine Pontonanlage installiert. Bis es soweit ist, werden sich die Wissenschaftler allerdings noch etwas gedulden müssen.
Derzeit wird das Grundstück vorbereitet. Auch die Planungen des Gebäudes müssen weiter konkretisiert werden. Der erste Entwurf gefällt den späteren Nutzern bereits sehr gut, auch wegen seines innovativen Raumkonzeptes. So werden die Flure in dem neuen Gebäude nicht geradeaus, sondern im Kreis verlaufen.
2019 soll der Bau beginnen, 2021 soll die Forschungsstätte bezugsfertig sein. Sie wird etwa 20 Millionen Euro kosten. Zehn Millionen Euro zahlt der Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, jeweils fünf Millionen Euro die Hansestadt Hamburg und die Fraunhofer-Gesellschaft.