Buchholz. Im Buchholzer ISI-Zentrum verspricht der Wirtschaftsminister, die Kooperation mit Niedersachsen und Hamburg zu fördern.
Auf einer etwa 18 Hektar großen Fläche an der Vaenser Heide soll ein Technologie- und Innovationspark (TIP) entstehen. So die aktuellen Pläne der Wirtschaftsförderung im Landkreis Harburg (WLH). Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) zeigte sich am Dienstag bei einem Besuch des Buchholzer ISI-Zentrums begeistert von dem Vorhaben. Er versprach Kooperationen mit dem niedersächsischen Wissenschaftsministerium und der Stadt Hamburg anzustoßen.
„Ich finde die Idee des TIP in dieser Art und Weise gut“, so Lies. Besonders die Investitionen in Know-how unterstütze er. Mit dem geplanten Park am Stadtrand soll zum Einen Platz für traditionelle Gewerbe geschaffen werden, zum Anderen Forschung und Entwicklung in Buchholz angesiedelt werden. „Wir wollen einen kreativen Bereich schaffen“, erklärte Geschäftsführer Wilfried Seyer die Idee vor Abgeordneten aus dem Landtag und Mitgliedern des WLH-Aufsichtsrates.
Er führte die Gäste erst einmal durch das ISI-Zentrum. Minister Lies führte Gespräche mit den hiesigen Unternehmern und schaute sich Innovationen an. Außerdem stellte er sich sogar persönlich in einen 3D-Scanner. „Ein kleines Geschenk für meine Frau“, scherzte er dabei. Nach dem Rundgang stellte Seyer die Pläne für den TIP vor, und machte deutlich, dass ihm besonders an der Vernetzung mit der Wissenschaft gelegen ist. Bisher habe es schon einen regen Austausch mit Professoren und Studenten der TU Harburg gegeben, die teilweise auch in Buchholz wohnen. Am Vortag hatte Seyer Gespräche mit Forschern der Universität Hannover geführt.
Am Dienstag nutzte Seyer den Ministerbesuch, um eine Bitte loszuwerden: „Ich brauche einen Termin mit dem Wissenschaftsministerium, damit wir besprechen, was hier alles möglich ist.“ Lies sagte zu. Auch die Landesgrenze, die Seyer bisher Schwierigkeiten machte, wenn es um Unterstützung durch öffentliche Gelder ging, wolle er aufweichen, so Lies. „Wir wissen, wie das mit Ländergrenzen ist. Jeder schielt auf sein Gebiet. Doch vielleicht kann hier etwas getan werden“, sagte er. Immerhin ständen in Buchholz Flächen zur Verfügung, während die Hamburger Gebiete weitgehend erschlossen seien. „Vielleicht haben die Hamburger Interesse, Partner zu werden“, so Lies. Wie die Zusammenarbeit konkret aussehen kann, ist noch unklar.
Die vorläufig mentale Rückendeckung sorgte für Dankbarkeit. „Ohne die Kooperation mit dem Land wäre auch das ISI-Zentrum nie entstanden“, sagte Landrat Rainer Rempe, der an den Schwächen des Landkreises Harburg, wie eine zu geringe Arbeitsplatzdichte, arbeiten möchte. So wie Seyer sieht er das TIP als geeigneten Weg, dieses Manko zu ändern. „Wir sollten jetzt schnell und mit Schwung diese Möglichkeit nutzen“, sagte er.
Nach dem Stadtratsbeschluss im Juni wägen sich nun beide in sicherer Erwartung des Baubeginns. Denn trotz heftiger Kritik der Opposition aus SPD, Grüne, Buchholzer Liste und Linke, wurden die Pläne der WLH im Stadtrat mit Mehrheitsbeschluss durchgewunken. Seyer geht davon aus, dass die Standortfrage geklärt ist: „Für uns stand von Anfang an nicht infrage, wo der TIP gebaut werden kann.“
Die Idee der Kritiker, den Park bahnhofsnah in die Stadt zu verlegen, sei unrealistisch. Immerhin sei das Gebiet bereits Gewerbegebiet und müsse nun nur ausgeweitet werden. Kritiker hatten angemerkt, dass die zur Bebauung geplanten Flächen Ausgleichsflächen seien und frei bleiben sollten.
Mit einem Stammkapital von einer Million Euro will Seyer den Bau des Parks stemmen. In der kommenden Woche werden erste Gespräche mit Ingenieuren geführt, die Detailpläne für den TIP ausarbeiten. „Dann müssen wir Dinge klären, wie den Umgang mit Ausgleichsflächen, Verkehrsanlagen und Regenrückhaltebecken“, so Seyer.