Harburg. Polizei stellte „Beluga II“ und Schlauchboote von Greenpeace bei G20-Aktion sicher.
Ein ungewöhnlicher Gast am Anleger der Wasserschutzpolizei am Harburger Ufer der Süderelbe: Seit knapp zwei Wochen liegt dort das Greenpeace-Schiff „Beluga II“, das sich am 7. Juli an einer Protestaktion beim G20-Gipfel beteiligt hatte. Es wurde von der Wasserschutzpolizei sichergestellt, ebenso wie mehrere Schlauchboote und Aktionsmaterial, die im Binnenhafen liegen.
Derzeit ermittele das Landeskriminalamt noch gegen die Umweltschützer, deshalb sei die „Beluga II“ weiterhin sichergestellt, sagt Polizeisprecher Rene Schönhardt. Das Schiff hatte sich an einer Protestaktion vor der Elbphilharmonie beteiligt. Schlauchboote zogen einen Ponton, auf dem eine sieben Meter hoche Plastik thronte, die den US-Präsidenten Donald Trump als schreiendes Baby zeigt, das mit vollen Windeln auf einer Erdkugel sitzt.
Die Botschaft wendete sich an die anderen 19 Gipfelteilnehmer: Sie sollten mit dem Klimaschutz nicht warten, bis Trump erwachsen ist, sondern jetzt gemeinsam aus den fossilen Energieträgern Kohle, Öl und Gas aussteigen. Die von einem Düsseldorfer Karnevalswagenbauer gefertigte Figur steht ebenfalls am Anleger und blickt Richtung Binnenhafen.
Bereits am 2. Juli hatten Greenpeace-Aktivisten den Kohlefrachter „Golden Opportunity“ auf der Elbe in Höhe Hanskalbsand in Empfang genommen. Das Schiff hatte russische Steinkohle geladen – sechs Schlauchboote waren im Einsatz, um auf die Bordwand in großen Buchstaben „End Coal“ (beendet den Kohleeinsatz) zu schreiben und damit für mehr Klimaschutz zu protestieren. Bei dieser Aktion wurden bereits mehrere Schlauchboote sichergestellt.
Greenpeace-Sprecher Gregor Kessler hat Verständnis dafür, dass die Ermittlungen gegen seine Organisation noch laufen: „Die Staatsanwaltschaft hat nach dem G20-Gipfel viel aufzuarbeiten, das dauert.“ Die „Beluga II“ sei erst wieder im September eingeplant, für eine Informationstour.