Moorburg. „Hochstraße Elbmarsch“ wird verbreitert. Nördlich von Moorburg entsteht Pilotabschnitt zwischen bisherigen Konstruktionen.
Die Autobahn 7 wird an der Hochbrücke Elbmarsch zwischen dem Elbtunnel und der Anschlussstelle Moorburg verbreitert. Am heutigen Montag starten die Bauarbeiten. Auf dem 3,8 Kilometer langen Abschnitt wird das Brückenbauwerk um je einen Fahrstreifen pro Richtung nach innen erweitert, indem Neubauteile an die bestehenden Fahrbahnen angehängt werden.
Zunächst errichten Arbeiter ein 100 Meter langes Teilstück für die Fahrbahn in Richtung Hannover nördlich der Anschlussstelle. Während dieser Pilotmaßnahme werden alle sechs bestehenden Fahrspuren weiterhin nutzbar sein. Allerdings werden sie nach außen verschwenkt, und die Höchstgeschwindigkeit wird auf Tempo 80 reduziert.
Erweiterung auf acht Spuren war von Anfang an eingeplant
Schon beim Bau der Hochbrücke in den 1970er-Jahren wurde eine spätere Erweiterung der Autobahn von sechs auf acht Spuren vorsorglich eingeplant. Die Fahrbahnen nach Norden und in die Gegenrichtung verlaufen auf separaten Trassen, zwischen denen sich eine Lücke auftut. Diese Lücke soll in den kommenden Jahren mit den zusätzlichen Fahrspuren gefüllt werden.
Die Arbeiten an dem jahrzehntealten Bauwerk sind technisch anspruchsvoll. Die Hochbrücke Elbmarsch steht auf baulich schwierigem Terrain. Zudem sind die Konstruktionen in die Jahre gekommen, zumal sie durch das wachsende Verkehrsaufkommen zunehmend belastet wurden. Rund zehn der 660 Stelzen, auf denen die A 7 die Elbmarsch durchquert, müssen saniert werden, darunter eine riesige Stütze im Bereich der Finkenwerder Straße. Ebenso sind einige Querträger oberhalb der Pfeiler auszubessern. Darüber hinaus müssen Verbindungen zwischen dem alten und dem neuen Bauwerk geschaffen werden, auch dies sind keine alltäglichen Bauarbeiten.
Zusammen mit der Grundinstandsetzung der 400 Meter langen Autobahn-Rampe zwischen Waltershof und dem Elbtunnel – der Baubeginn ist für Januar 2018 geplant – wird die Baumaßnahme rund 294 Millionen Euro kosten. Sie wird voraussichtlich sechs Jahre Bauzeit in Anspruch nehmen.
Um die gewählte Bauweise zu erproben und mit den Erkenntnissen die Gesamtplanung zu optimieren, wird nun zunächst das 100 Meter lange Teilstück am südlichen Ende der Hochstraße errichtet. Dieser sogenannte Pilot wird nur einseitig als Ergänzung der Fahrbahn in Richtung Süden gebaut. Später wird er zum Bestandteil der endgültigen Brückenkonstruktion. Auf dem Pilotabschnitt wird an mehreren Stellen jeweils ein weiterer Stützpfeiler das bestehende Pfeilertrio ergänzen.
Die zusätzliche Stütze wird auf drei Betonpfählen ruhen, die in den Untergrund gerammt werden. Dieser Vorgang wird nach Kalkulation der Planer vier bis sechs Wochen benötigen. Darauf wird innerhalb von zehn bis zwölf Wochen der Stützpfeiler errichtet. In der dritten Bauphase wird der Betonkörper für die zusätzliche Fahrspur auf die Stütze aufgesetzt und mit den bestehenden Fahrbahnen verbunden. Diese Maßnahme wird voraussichtlich weitere acht Monate Bauzeit beanspruchen, kalkulieren die Projektplaner.
Bis Ende Mai 2018 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein
Über mehrere Wochen werden nun die neuen Verkehrsführungen eingerichtet und Arbeitsschutz-Vorrichtungen aufgebaut. In dieser Zeit stehen zwei statt drei Fahrspuren je Fahrtrichtung zur Verfügung. Die Vorarbeiten sollen laut Aussage der Behörde für Wirtschaft und Verkehr immer nachts laufen, an Werktagen zwischen 21 und 5 Uhr, am Wochenende zwischen 21 Uhr und 10 Uhr. Die vorbereitenden Maßnahmen starten auf der Richtungsfahrbahn Flensburg an diesem Montag um 21 Uhr und sollen am Sonnabend, 1. Juli, um 7 Uhr abgeschlossen sein. Auf der Gegenfahrbahn sollen diese Arbeiten vom 3. Juli, 21 Uhr, bis zum 11. Juli, 5 Uhr, vorgenommen werden.
Die geänderte Verkehrsführung wird in Richtung Flensburg in der Zeit der Pfahlsetzungen voraussichtlich bis zum 7. August gelten. In Richtung Hannover wird sie bis zum Ende der Bauarbeiten an der verbreiterten Fahrbahn, also voraussichtlich bis zum 31. Mai 2018, erhalten bleiben.