Harburg. Zahlreiche Einsätzefür Feuerwehr und Polizei – Bäume blockieren Straßen – niemand wurd verletzt
Es war etwa um die Mittagszeit, als es in Harburg so dunkel wurde, dass die Außenbeleuchtung einiger Geschäfte via Dämmerungsschalter automatisch ansprang. Minuten später öffnete sich auch über dem Bezirk der Himmel und das schwere Unwetter ergoss sich über diejenigen, die nicht rechtzeitig Schutz fanden. Mit schweren Sturmböen, Starkregen und Hagel fegte die Gewitterfront über Harburg hinweg. Die Feuerwehr war mit verstärktem Personal im Einsatz.
Von einem Tornado, wie er über den Landkreis Harburg hinwegfegte, blieb der Bezirk allerdings verschont. Im Landkreis rückte die Feuerwehr zu insgesamt 170 Einsätzen aus: Rekord. Bäume knickten wie Streichhölzer, von den 107 Wehren im Landkreis waren 67 gleichzeitig im Einsatz.
Doch auch im Bezirk Harburg hinterließ das Unwetter deutliche Spuren. Die Feuerwehr rückte immer wieder aus, um Wasserschäden durch überlaufende Gullys zu verhindern oder umgestürzte Bäume zu beseitigen. Die Bahngleise waren besonders gefährdet, Äste oder ganze Bäume drohten die Oberleitungen zu blockieren. Innerhalb einer Stunde riefen rund 300 Bürger bei der Feuerwehr an.
Auch die Harburger Polizei hatte durch das Unwetter zur Mittagszeit deutlich mehr zu tun als sonst. Die Beamten wurden zu 179 Einsätzen an Gefahrenstellen gerufen. Besondere Einsatzschwerpunkte gab es nicht, sie verteilten sich über das gesamte Bezirksgebiet.
So wurde zum Beispiel in der Hermann-Maul-Straße in der Innenstadt Harburgs ein größerer Baum samt Wurzelballen aus dem Boden gerissen. Er streifte ein Haus und blockierte anschließend die Einbahnstraße samt angrenzendem Parkplatz.
Wegen starker Sturmschäden durch Bäume oder andere Gegenstände auf Gleisen und Oberleitungen gab es auch zahlreiche Sperrungen auf den Metronom-Strecken von und nach Harburg. Die Züge fuhren während der Reparatur- und Räumarbeiten nicht nach Fahrplan oder fielen komplett aus. Es wurde jedoch versucht, den Pendelverkehr weitgehend aufrecht zu erhalten. Betroffen waren alle drei großen Metronom-Strecken: Uelzen-Lüneburg-Hamburg, Hamburg-Rotenburg-Bremen sowie Cuxhaven-Stade-Hamburg.
Verletzte gab es nicht. Im Landkreis Harburg wurden allerdings einige Schafen von Bäumen erschlagen. Für die Nacht waren weitere Unwetter angekündigt.