Sprötze.
Lange vor der Gebietsreform in den 1970er-Jahren gab es in Niedersachsen schon das Konstrukt Samtgemeinde. Ab 1852 bildeten, ebenfalls nach einer Gebietsreform, die Ortschaften Sprötze, Trelde, Kakenstorf und Drestedt die Vierdörfergemeinschaft. Heute gehören die Dörfer verschiedenen Gemeinden an, aber an ihre gemeinsame Geschichte erinnert seit 25 Jahren der Verein Heimatmuseum Vierdörfer Dönz.
Sein erstes Domizil hatte der Verein in der alten Schmiede in Sprötze an der B3 nahe dem Ortsausgang Richtung Trelde. Durch einen Besitzerwechsel des Bahnhofsgebäudes in Sprötze konnte der Verein dort sein Museum in nunmehr beheizten Räumen einrichten. Vor fünf Jahren kaufte der Verein dank großzügiger Spenden das Strübersche Haus an der Niedersachsenstraße 20 in Sprötze. Dort sind zum einen die Dönz (Stube) und andere Exponate zu besichtigen, zum anderen die jährlich wechselnde Ausstellung. Aktuell sind Bilder und Skulpturen von Künstlern aus den Vierdörfern zu sehen.
Maßgeblich zur Sammlung des Vereinsinventars beigetragen hatte der Sprötzer Künstler und Vereinsmitbegründer Rudolf Petersen, der inzwischen verstorben ist. Er und seine Frau hatten schon in den 80er-Jahren angefangen, alte Fotos, Dokumente und Gegenstände zu sammeln, mit denen bis heute die Ausstellungen kuratiert werden. Der Fundus umfasst 645 Gegenstände aus Landwirtschaft, Handwerk und Haushalt, 857 Fotos, 54 gerahmte Bilder und Ortspläne, 20 Rollen Kataster- und andere Pläne, 255 Bücher und ein Urkundenarchiv sowie 50 Skulpturen von Rudolf Petersen. Außer den Ausstellungen richtet das Heimatmuseum auch Vorträge und Hoffeste aus. Weitere Erinnerungsstücke sind willkommen, noch mehr aber weitere historisch Interessierte, die an der Vereinsarbeit mitwirken wollen.
Empfang morgen ab 11 Uhr, Niedersachsenstraße 20, Sprötze. Das Heimatmuseum ist jeden Sonntag von 14 -17 Uhr geöffnet.