HIttfeld. Mix aus Einzelhandel und Wohnbebauung – Ausschuss entscheidet über Zukunft der Hittfelder Mitte

Fünf Jahre lang haben die Fraktionen über die Zukunft des ehemaligen Gasthauses „Zum 100-Jährigen“ und die Gestaltung des Hittfelder Ortskerns debattiert – nun ist es zu einer wichtigen Entscheidung gekommen: Im Planungsausschuss am Dienstag wurde einstimmig einer Bauleitplanung zugestimmt, die sich an dem Konzept der Gruppe May & Co orientiert. Damit setzen die Kommunalpolitiker auf einen Entwurf, der neben der Erhaltung des denkmalgeschützten Gebäudes vor allem die Nahversorgung im Ort stärkt, aber auch Wohnungsbebauung vorsieht.

„Ich bin sehr froh, dass für dieses Projekt, das schon vor so vielen Jahren angeschoben wurde, endlich eine Lösung gefunden wurde“, sagt Norbert Fraederich (CDU). Der ehemalige Hittfelder Ortsbürgermeister habe den Entwurf der Gruppe May & Co mit der CDU/FDP-Gruppe von Beginn an unterstützt und im Gespräch gehalten. „Zwischenzeitlich war das Konzept sehr unbeliebt. Deswegen bin ich sehr zufrieden mit der Entscheidung“, erklärt er.

Ursprünglich war die Planung von May & Co für das Areal rein wirtschaftlich ausgelegt: Mit der Vergrößerung des ansässigen Edeka-Marktes und der Umsiedlung der Aldi-Filiale in den Ortskern setzte der Investor auf ein reines Einzelhandelskonzept. Dem standen SPD, Grüne und die Freien Wähler skeptisch gegenüber, so dass keine Einigung gefunden werden konnte.

Dass jetzt ein Kompromiss aus Wohn- und Einzelhandelskonzept vorliegt, hat auch mit der Vorlage alternativer Konzepte von anderen Investoren zu tun. Sowohl die Bebauungsplanung der terra Real Estate aus Buchholz als auch die Konzeption der Melchert GmbH, die ihre Pläne in den vergangenen Monaten vorstellten, waren auf den Wohnungsbau ausgerichtet – eine Richtung, die den Kritikern im Ausschuss gefiel.

Bereits im vorangegangenen Planungsausschuss signalisierte Jürgen Ravens, Projektleiter der Gruppe May&Co, Bereitschaft des Investors, die Pläne in Richtung einer Mischung aus wirtschaftlicher Nutzung und Wohnkonzept zu verändern. So soll nun etwa eine Wohnbebauung über dem geplanten Aldi-Markt realisiert werden. Ein solches Projekt wurde bereits für den Elbvorort Rissen vorgestellt (das Abendblatt berichtete).

In den Planungsausschuss am Dienstag gingen die Gruppe May & Co und die Melchert GmbH mit angepassten Konzepten. Die terra Real Estate zog sich im Vorwege zurück. „Wir sind davon überzeugt, dass der jetzt vorgelegte Vorschlag der Firma May & Co bestehend aus Gewerbe und Wohnen nahezu allen Ansprüchen an die Qualität des Quartiers gerecht wird. Wir konzentrieren uns auf die Gestaltung der Achillesfläche, die wir in Kürze beginnen werden zu realisieren“, erklärt Geschäftführer Andreas Tietz. Ähnlich sahen es die Ausschussmitglieder und entschieden sich mit elf zu null Stimmen für den Entwurf von May & Co.