Fischbek/Harburg. Träger der in Fischbek geplanten Kita bekam Zusagen aus dem Bezirksamt, allerdings nicht von den dazu befugten Stellen

Dass der im Naturschutzgebiet Fischbeker Heide geplante Waldkindergarten nicht, oder wenn, dann nur mit langer Verzögerung genehmigt werden kann, liegt an einem Kommunikationsdesaster des Bezirksamtes einerseits und an einer gewissen Naivität des Trägers andererseits, erfuhren die Mitglieder des Ausschusses für Kultur, Sport und Freizeit am Donnerstag. Die CDU hatte zuvor mit einem Dringlichkeitsantrag in der Bezirksversammlung dafür gesorgt, dass der Bericht über die Kita kurzfristig auf die Tagesordnung des Ausschusses kam. „Der Träger hat nach eigenen Angaben zwischenzeitlich allein für die Planungen mehr als 10.000 Euro ausgegeben und für sein Konzept auch Zustimmung bei der Sozialbehörde erhalten“, hatte die CDU-Abgeordnete Britt-Meike Fischer-Pinz den Antrag begründet. „Er hat im Vertrauen auf Zusagen der Verwaltung Personal eingestellt sowie gegenüber Eltern, die diese Art von Kita nachfragten, bereits Zusagen erteilt.“

Da es dabei unter anderem um die Baugenehmigung geht, wollte die Bezirksverwaltung den Bericht im nichtöffentlichen Teil der Ausschusssitzung abliefern. Die CDU spielte da nicht mit: „Den Teil des Berichtes, in dem es um die Zusagen des Bezirksamts gegenüber dem Träger ging, haben wir öffentlich behandelt“, sagt der Ausschussvorsitzende und CDU-Fraktionschef Ralf-Dieter Fischer.

Die Anregung für den Waldkindergarten hatte der ehemalige Harburger Sozialdezernent Holger Stuhlmann gegeben. Der Sportplatz der Freiluftschule Im Eingangsbereich der Fischbeker Heide ist seit Jahren ungenutzt. Stuhlmanns Idee war, die Umkleidehäuschen des Platzes zu Wald-Kita-Gebäuden auszubauen.

„Die Kommunikation des Kita-Betreibers mit dem Bezirksamt lief hauptsächlich über das Fachamt Sozialraum-Management“, sagt Fischer. „Dessen Mitarbeiter standen der Wald-Kita offen gegenüber, versäumten es jedoch, sich auch nur einmal beim Bauamt rückzuversichern, ob der Bau hier genehmigungsfähig sei. Auch die Politik wusste von nichts. Jeder ortskundige Bezirksabgeordnete, egal welcher Partei hätte sofort Bedenken gehabt.“

Dem Abendblatt sind einige Bedenken gegen die Baugenehmigung bekannt: Unter anderem ist der Weg zur geplanten Kita ein Privatweg, könnte also jederzeit gesperrt werden und die Kleinkläranlage der Sportumkleiden hat keine Betriebsgenehmigung. Das hat man bislang toleriert, kann aber keine weiteren Anschlüsse daran genehmigen.

„Das ist vom Fachamt schlecht gelaufen“, sagt Fischer, „andererseits muss ein Kita-Betreiber auch wissen, dass er erst endgültig planen kann, wenn er eine Baugenehmigung hat.“