Marschacht. Nutrias, Waschbären und Wildschweine verursachen inzwischen die größten Schäden anj den Schutzwällen.

Für die Mitglieder des Artlenburger Deichverbands (ADV) stehen wieder die Frühjahrsdeichschauen an. Auftakt ist am Donnerstag, 4. Mai, um 8 Uhr. Ab dem Ilmenausperrwerk wird der Elbdeich von Hoopte bis zur Kreisgrenze in Avendorf kontrolliert. Eine Woche später, am Donnerstag, 11. Mai, ist der Elbdeich zwischen Walmsburg und Avendorf an der Reihe. Start ist an der Kläranlage in Walmsburg um 8 Uhr. Der Ilmenaukanaldeich folgt am Donnerstag, 18. Mai, 9 Uhr. Die Schau beginnt am Rückstaudeich in Laßrönne.

Deichhauptmann Hartmut Burmester und ADV-Geschäftsführer Norbert Thiemann erläutern den Teilnehmern unterwegs die aktuelle Situation an den Deichen. Dort bereiten vor allem Wildtiere dem Verband zunehmend Probleme. So durchlöchern Wühlmäuse den Deich. „Obwohl in den vergangenen beiden Jahren der Mäusebefall intensiv bekämpft wurde, ist dieser streckenweise immer noch akut“, sagen sie. Im Winterhalbjahr haben überdies Wildschweine und neuerdings Waschbären im Deich gewühlt.

Zur Vorsorge gegen weitere Schäden durch Waschbären hat sich der Deichverband mit Lebendfallen ausgestattet und sie den Jagdpächtern am Deich zur Verfügung gestellt. Sie werden auch zum Fang von Nutrias genutzt. „Deren Zunahme ist im Verbandsgebiet spektakulär und führt bereits an den Gewässern zu einer Plage. Mit bitterem Beigeschmack, weil die Probleme an unsere Hochwasserschutzanlagen dichter heranrücken“, sagt Norbert Thiemann. Die Nager bohren oberhalb der Wasseroberfläche Röhren in die Uferböschungen und Deiche. „Es ist dringender Handlungsbedarf geboten“, ergänzt Hartmut Burmester.

Sorgen bereiten den Verantwortlichen auch die jüngsten Sturmfluten an der Nordsee, die in der Elbe bis Bleckede zu spüren waren. „Mehrere kleine Sturmfluten mit Wasserständen von etwa zweieinhalb Meter über dem mittleren Tidehochwasser haben jede Menge Unrat und Treibsel am Deich hinterlassen. Beides wird jetzt abgefahren, nachdem die Wege wieder trocken sind“, so Norbert Thiemann. Eine Gefahr für die Deiche habe zu keiner Zeit bestanden.

Der Deichverband wurde 1889 gegründet und ist für mehr als 75 Kilometer Deichlänge zuständig.