Rosengarten. Sicherheit ist das Argument. Dank LED-Technik wird die Dauerbeleuchtung nicht teurer

Die CDU will zurück zum alten Muster, zurück in eine Zeit, in der die Straßenleuchten die ganze Nach hindurch brannten. Vor 13 Jahren hatte eben diese CDU durchgesetzt, die Straßenlaternen in der Gemeinde Rosengarten nachts abzuschalten. Jetzt will sie das wieder zurückdrehen, unter anderem, um das Sicherheitsgefühl der Bürger zu stärken: Sicherheit vor Sparwillen. Massiv gestiegene Einbruchszahlen machen den Bürgern schon länger zu schaffen. Zwar fällt der Verwaltungsausschuss die endgültige Entscheidung. Doch in einer ersten Beratung im Ausschuss für Umwelt, Verkehr und Naherholung zeichnete sich ab, dass die Mehrheit der Fraktionen den Vorstoß der CDU befürwortet.

Was die Politik dabei besonders überzeugte, ist die neue LED-Technik. Entweder oder – an oder aus – muss heute nicht mehr sein. Die LED-Technik erlaubt ein Absenken der Leistung. Zwar lässt sich damit nicht ganz so viel Geld sparen wie mit dem kompletten Abschalten der Straßenbeleuchtung. Aber es kostet lediglich zwischen 4000 und 5000 Euro mehr, die LED-Laternen auf reduzierter Leistung die ganze Nacht hindurch leuchten zu lassen. „Damit erzielt man einen ähnlichen Effekt wie mit dem kompletten Abschalten“, sagte Dirk Seidler, Bürgermeister der Gemeinde Rosengarten.

Das überzeugte die meisten Ausschussmitglieder. Abgesehen von den Grünen. Die wollten, dass alles so bleibt wie es ist – dass die Lampen von Mitternacht bis 5 Uhr morgens aus bleiben. Sie verwiesen auf die verbreitete „Lichtverschmutzung“ in Europa. „Jede Stunde ganz ohne Licht wäre mir lieber als das Absenken der Leistung. Die Natur und die Tiere sollten auch mal ganz ohne Licht sein“, sagte Dr. Stefan Lübben. Zumal die Leistung der LED-Leuchten viel intensiver und damit nicht ohne Folgen für die Natur sei.

Die Grünen glauben außerdem nicht daran, dass die Straßenbeleuchtung Einbrecher abschrecke. „Nächtliche Straßenbeleuchtung erhöht zwar das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger, es ist aber statistisch nicht nachweisbar, dass hierdurch die Zahl der Hauseinbrüche sinkt“, sagte Volkmar Block von den Grünen. Die Grünen wollen auf jeden Fall an ihrer Ansicht festzuhalten, machen sich aber keine Illusionen. „Wir werden uns damit nicht durchsetzen können“, sagte Lübben. „Es interessiert doch meistens nur das Geld.“

Zunächst sollen die Orte Klecken, Nenndorf und Langenrehm im Juni auf die LED-Technik umgerüstet werden. Nacheinander sollen dann bis Ende des Jahres die anderen Ortschaften in Rosengarten folgen. Auch die Gemeinde Hollenstedt ist vor etwa einem Jahr zur nächtlichen Beleuchtung zurückgekehrt. Bürgermeister Jürgen Böhme hatte sich dafür eingesetzt. Sein Argument war das Sicherheitsempfinden der Bürger. „Licht hilft da doch ein bisschen“, ist er überzeugt.