Buchholz. Der Erweiterungsbau kostet die Stadt Buchholz 8,4 Millionen Euro und soll bis zum Beginn des Schuljahres 2019/2020 übergeben werden.
Die Erweiterung der Waldschule war eine der letzten großen Entscheidungen des Buchholzer Stadtrates vor der Kommunalwahl im Herbst vergangenen Jahres. 8,4 Millionen Euro hat die Verwaltung für das ehrgeizige Projekt veranschlagt. Nun steht auch fest, wie der repräsentative Bau an der Parkstraße aussehen soll: Am Anfang dieser Woche hat eine erstklassig besetzte Jury den Sieger des extra ausgeschriebenen Architektenwettbewerbs gekürt, das Hamburger Büro Studio H2K Architekten.
„Die Entscheidung fiel einstimmig, was per se schon mal ein besonderer Qualitätsbeweis ist“, sagte der Jury-Vorsitzende Dirk Landwehr, ein Architekt aus Hamburg. Aus den elf eingereichten Konzeptentwürfen, habe der klar strukturierte und konsequent durchgearbeitete Entwurf auch dank einer „optimalen inneren Organisation“ herausgeragt.
Die einfache geradlinige Figur des dreigeschossigen Baukörpers passe sich nicht nur bestens „in die Maßstäblichkeit des Umfelds“ ein. Er biete darüber hinaus auch einen schlüssigen Ansatz für die bauliche Zusammenführung der Grundschule und der Oberschule am Standort der Waldschule. „Architektonisch fügt sich das Gebäude zurückhaltend aber modern in die Umgebung und den Schulbestand ein“, so Landwehr.
Neue Klassenräume auf etwa 3500 Quadratmetern
Die im Schulbau besonders erfahrenen Fachpreisrichter zeigten sich überzeugt davon, dass der Entwurf der Architekten mit einem geknickten Riegel einen auch optisch gefälligen Anschluss an die Bestandsgebäude biete. Und sich mit seiner speziellen Form auch sehr gut in das profilierte Gelände und den vorhandenen Baumbestand des Stadtwaldes einfüge.
Gelobt wurde zudem die effiziente Umsetzung des geforderten Raumprogramms in zwei große Raumbereiche. Sie würden ein vielfältiges pädagogisches Konzept ermöglichen und die pädagogische Zusammenarbeit in verschiedenen Schulformen unterstützen.
„Auch die Vertreter der Verwaltung, der Schulleitung und der politischen Gremien teilten die Ansicht der Experten“, erklärte Stadtbaurätin Doris Grondke. Besonders gewürdigt worden sei die Idee eines teilweise überdachten, hellen Eingangsbereichs, der im Zusammenspiel mit dem Schulhof und der erweiterten Mensa einen neuen Mittelpunkt innerhalb der Waldschule bilden werde.
Der Entwurf für den Erweiterungsbau mit knapp 3500 Quadratmetern Geschossfläche schließt auf mehreren Ebenen direkt an die vorhandenen Flure der Altbauten an. Ein Aufzug sorgt überdies künftig für eine heute noch fehlenden, barrierefreien Zugang zur Schule.
Container-Kapazitäten werden in den Neubau verlagert
„Überzeugt hat das Siegerkonzept nicht zuletzt durch übersichtliche und sehr gut nutzbare Klassenräume und Funktionsbereiche“, so Schulleiterin Kirsten Fuhrmann. Der Neubau ermögliche der Waldschule zudem, bislang in Containern untergebrachte Raumkapazitäten in den Neubau zu verlagern.
„Ich freue mich ganz besonders, dass es durch den Wettbewerb gelungen ist, gemeinsam mit allen Beteiligten aus einer Vielzahl unterschiedlicher Entwürfe das wirklich beste Konzept für die Stadt Buchholz und die Schüler der Waldschule zu beschließen. Davon bin ich persönlich überzeugt“, sagte Doris Grondke dem Abendblatt.
Schon in den nächsten Tagen werde mit den Architekten besprochen, wie der siegreiche Entwurf nun zügig realisiert werden könne. Dazu gehören auch notwendige Umbauten innerhalb der Bestandsgebäude. Erklärtes Ziel sei es laut Grondke, die runderneuerte Waldschule bereits zum Schuljahr 2019/20 übergeben zu können.
Konzepte der Preisträger werden in Aula präsentiert
Ursprünglichen Plänen zufolge, sollte die Waldschule lediglich zu einer 3,5-zügigen Grund- und zweizügigen Oberschule ausgebaut werden. Eine aktualisierte Schulbedarfsplanung hatte jedoch ergeben, dass wegen der bereits konzipierten Neubaugebiete im Umfeld, etwa an der Bremer Straße/Grenzweg und der Soltauer Straße, eine Erweiterung auf eine dreizügige Oberschule perspektivisch notwendig sei.
Der Ratsbeschluss zur Erweiterung war im Vorjahr mit deutlicher Mehrheit erfolgt. Lediglich die FDP hatte ihr Zustimmung verweigert. Mit Blick auf die Stadtentwicklung im Osten von Buchholz müsse vielmehr in der Nähe des Finanzamts eine neue Schule entstehen, argumentierte seinerzeit FDP-Fraktionschef Arno Reglitzky.
Die Konzepte der ersten drei Preisträger sowie der Ankauf einer vierten Arbeit werden nach den Osterferien in der Aula der Waldschule präsentiert.
Info Waldschule
Die Waldschule wurde 1953 als neue Volksschule gegründet.
620 Schüler werden heute in 30 Klassen von 58 Lehrkräften unterrichtet.
Das Leitbild lautet „Wohlfühlen – Wachsen – Wissen“.
Seit 2010 bietet die Schule auch einen Montessori-Zug an. Dessen Unterricht orientiert sich an den Prinzipien der Reformpädagogik nach Maria Montessori.
Seit 2012 ist die Waldschule ab Klasse 5 Oberschule. Schüler mit Haupt- und Realschulempfehlung lernen gemeinsam, um auf diese Weise einen höheren Lernerfolg zu ermöglichen.
Neben dem Hauptschul- und dem Realschulabschluss ist auch ein erweiterter Sekundarabschluss möglich, der zum Übergang aufs Gymnasium berechtigt.
Größte Förderer der Waldschule sind neben dem Schulverein die Sparda-Bank und die Sparkasse Harburg-Buxtehude sowie die Firma Herr P.