Landkreis Harburg. Bäume kippten um, ein Auto samt Anhänger wurde von der Straße geweht, Baugerüst geriet in Schieflage. Menschen kamen nicht zu Schaden

Sturmtief „Eckhart“ hat am Sonnabend im Landkreis Harburg für knapp 20 Feuerwehreinsätze gesorgt. Starke Windböen, die nach Angaben des Deutschen Wetterdiensts eine Geschwindigkeit von bis zu 100 Kilometern pro Stunde erreichten, haben im gesamten Landkreis Harburg zu vielen, aber vor allem kleineren Schäden geführt.

Am Sonnabendvormittag meldeten Anwohner der Rettungsleitstelle mehrere umgekippte Bäume in den Samtgemeinden Hollenstedt, Jesteburg und Seevetal. Feuerwehrleute zersägten die Bäume und konnten so die Straßen schnell wieder freigeben. Auch im Bereich Winsen und Buchholz kam es zu mehreren wetterbedingten Einsätzen der Feuerwehr.

In der Samtgemeinde Elbmarsch wurde gegen 8:45 Uhr die Feuerwehr zur Hilfe gerufen, da ein Anhängergespann vom Wind in den Seitengraben gedrückt wurde. Der Fahrer war mit seinem Auto und einem Anhänger mit Planenaufbau auf der Bundesstraße 404 unterwegs, als ihn kurz vor der Ausfahrt Oldershausen eine starke Windböe erfasste. Der unbeladene Anhänger kam daraufhin ins Schlingern, kippte um und riss das Auto mit in den Seitengraben. Der Autofahrer wurde dabei leicht verletzt.

„Feuerwehrleute mussten ihn durch die Heckklappe aus seinem Wagen befreien“, sagt der Pressesprecher der Feuerwehren der Samtgemeinde Elbmarsch, Lutz Wreide.

Zuvor mussten die Rettungskräfte jedoch erst den Einsatzort finden. Ungenaue Ortsangaben führten dazu, dass zunächst die Feuerwehr Rönne alarmiert wurde. Als die Feuerwehrleute keinen Unfall finden konnten, fuhren auch die Retter aus Oldershausen und Marschacht die Straßen in der Elbmarsch ab. Schließlich entdeckten die Feuerwehrleute aus Oldershausen den Wagen im Graben. Der Sachschaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf etwa 6000 Euro.

Kurze Zeit später bemerkten Anwohner in Stöckte ein etwa acht Meter hohes Baugerüst, welches bei Windböen gefährlich schwankte. Da die Polizei die Gerüstbauer nicht rechtzeitig erreichen konnte, wurde die Feuerwehr zur Hilfe gerufen. Beim Eintreffen der Rettungskräfte hatte sich das Gerüst bereits bedrohlich geneigt. Die Feuerwehrleute aus Stöckte und Laßrönne richteten das Baugerüst wieder auf und sicherten es mit mehreren Seilen vor dem Umkippen.

In Tostedt stürzte am Mittag ein Baum auf die selten befahrende Güterbahnstrecke zwischen Zeven und Tostedt. Bevor die Einsatzkräfte auf die Gleise gehen konnten, musste die Zugstrecke gesperrt werden. Mit einer Motorsäge zerkleinerten die Feuerwehrleute aus Tostedt den Baum, so dass die Züge wieder passieren konnten. Nach gut einer Stunde konnte die Leitstelle Entwarnung geben und den Zugverkehr wieder freigeben.

Viele Feuerwehren aus dem Landkreis Harburg hatten just in den vergangenen Wochen Fortbildungen im Umgang mit der Motorsäge. Das kam den Einsatzkräften am Wochenende zu Gute. Auch im Bezirk Harburg mussten die freiwilligen Feuerwehrleute zu einigen Sturmschäden ausrücken. In der Großen Straße kippten mehrere Bäume um, so dass zwei Feuerwehren knapp eine Stunde damit beschäftigt waren, die Sturmschäden zu beseitigen.

Auch in Hamburg kam es nur zu kleineren Schäden. Personen wurden glücklicherweise nicht verletzt. Gegen Mittag hatte sich die Lage fast überall wieder beruhigt.