Harburg/Jork. Hamburger Teil des Obstanbaugebietes soll Vorreiter werden für Öko-Produktion.
Intensive Beratung und Hilfestellungen bei der Umstellung Bio-Produktion sowie die Weiterentwicklung gewässerschonender Anbaumethoden sollen den Hamburger Teil des Alten Lands zu einer deutschen „Modellregion Bio-Obst“ machen, so sieht es der kürzlich vorgestellte Öko-Aktionsplan der Stadt vor. Treibende Kraft ist das Obstbauzentrum Esteburg in Jork, das seit 2014 mit Schwerpunkt Ökologie neu ausgerichtet wird.
So sollen in Jork-Moorende zwei jeweils 2,5 Hektar große Versuchsflächen entstehen, auf denen ökologischer Obstbau mit sogenanntem integrierten Anbau (möglichst geringer Einsatz von Pestiziden und Dünger) verglichen wird. In der mit Gräben durchzogenen Marschlandschaft spielt der Schutz dieser Gewässer eine wichtige Rolle.
Er wird ein maßgebliches Kriterium bei der Weiterentwicklung der Produktionsmethoden darstellen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Förderung des ökologischen Obstbaus mit dem Ziel, bis zum Jahr 2020 seinen Flächenanteil von heute zehn auf 20 Prozent zu verdoppeln.
In einem 2016 gestarteten Projekt werden sowohl Obstbauberater als auch interessierte Betriebsleiter intensiv geschult – nach einem guten halben Jahr haben sich mehr Hamburger Betriebe zur Teilnahme entschlossen, als zunächst erwartet worden war. Umstellungswillige Landwirte sollen zudem die Möglichkeit erhalten, auf Teilflächen die Öko-Produktion drei Jahre lang unter intensiver Beratung zu testen.
Sollte die Modellregion Bio-Obst erfolgreich zustande kommen, ist bereits daran gedacht, gemeinsam mit Niedersachsen eine größere Öko-Modellregion zu bilden. Diese könnte dann neben dem Obstbau auch andere Akteure etwa aus den Bereichen Tourismus, Gastronomie und Handwerk einbeziehen, heißt es im Öko-Aktionsplan der Wirtschaftsbehörde.