Harburg. An der Schlossstraße hat das Archäologische Museum Bildschirme mit Aufnahmen aus lange vergangener Zeit installiert.

An der Harburger Schlossstraße Nummer 39 tut sich etwas. Das Archäologische Museum und Helms-Museum richten in dem schwarzen Neubau seit einigen Wochen drei Schaufenster ein, die den Passanten Einblicke in die Historie von Harburgs ältester Straße bieten – vom 12. bis zum 20. Jahrhundert. Im Fenster läuft Werbung für die im Aufbau befindliche Installation: Ein Bildschirm zeigt Motive aus mehreren Jahrhunderten, begleitet von einer als Band durchlaufenden Chronologie der wichtigsten Ereignisse.

Das Zeit-Fenster soll neugierig machen auf die kompletten Inhalte der drei Schauräume, die demnächst das Archäologische Fenster Harburg bilden werden. In einem Schaufenster werden Nachbildungen von Relikten zu sehen sein, die bei der archäologischen Grabung 2012 bis 2014 entdeckt wurden. Aus dem geschichtsträchtigen Boden des etwa 12.000 Quadratmeter großen Baugrundstücks zwischen der Schlossstraße und dem Kaufhauskanal wurden damals mehr als 36.000 Fundstücke geborgen.

In einem weiteren Fenster sollen Bilder von der Grabung gezeigt werden, und das dritte Fenster wird interaktiv über die Stadtgeschichte informieren. Heute steht dort der Bildschirm mit den historischen Ansichten. Daneben wirbt das Museum für weitere Angebote: für die Blogbeiträge der Archäologen über ihre Arbeit im Nachrichtendienst Twitter (#schlossamh, #ausgegraben, #ArchäologieHH) und für die laufende Ausstellung EisZeiten am Museumsplatz 2.

Thorsten Römer, kaufmännischer Geschäftsführer des Museums, rechnet damit, dass das Archäologische Schaufenster Ende März offiziell eröffnet wird. Langfristig soll es als Zwischenstation auf dem geplanten Museumspfad Harburg dienen. Der Pfad soll von der Harburger Innenstadt über die Schlossstraße auf die Schlossinsel führen. Dort beginnt im Frühjahr ein Millionen-Projekt des Museums: Die historischen Kellergewölbe unter dem noch vorhandenen Westflügel des Harburger Schlosses sollen erforscht, restauriert und anschließend als Museums-Filiale der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Wenn alles nach Plan läuft, könnte Harburgs Geschichte noch in diesem Jahr auf einem Spaziergang zu den Originalorten erlebbar werden.