Heimfeld. Zum Kinostart von „Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt“ lobt die TUHH einen Wettbewerb für Grundschüler aus.

Die Geschichte ist ein Klassiker: Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt, geschrieben von dem Sylter Autor Boy Lornsen kam als Buch schon 1967 auf den Markt, seit Donnerstag läuft die Geschichte vom jungen Ingenieur Tobbi, der mit dem außerirdischen Roboter Robbi die aberwitzigsten Abenteuer erlebt und übersteht, im Kino.

Spätestens jetzt hat sie sich auch festgesetzt in den Köpfen der jungen Forscher der Grundschule am Kiefernberg, Weusthoffstraße 95. Denn sie machen mit bei einem Wettbewerb, den die Technische Universität Hamburg-Harburg (TUHH) eigens für Grundschüler ausgelobt hat: Bis Mitte Januar sollen die Nachwuchs-Ingenieure Gefährte konstruieren, die wie das Fliewatüüt fliegen, schwimmen und fahren können.

Worauf es ankommt, erklärte Christian Mohr vom DLR School Lab der TUHH den Drittklässlern: „Kreativität und Fingerspitzengefühl sind gefragt, und schick aussehen soll das Fahrzeug natürlich auch noch.“ Der Wettbewerb ist ein Gemeinschaftsprojekt des DLR School Labs, der TUHH-Kinderforscher sowie der TUHH Robotik, alle drei Sparten der Technischen Uni, die alles daran setzen, schon Kinder für das Ingenieurwesen zu begeistern.

Bemühungen, die in der Grundschule am Kiefernberg seit langem auf fruchtbaren Boden fallen, denn die Naturwissenschaften sind im Profil dieser Schule mit gut 500 Schülern (drei Vorschulklassen, je fünf erste, zweite und dritte sowie vier vierte Klassen) fest verankert: Es gibt u. a. das Haus der kleinen Forscher, die jungen Ingenieure, die gemeinsam mit Studenten der TU physikalischen Phänomenen auf den Grund gehen, Aqua-Agenten und Klimadetektive.

Ein Engagement, das in dieser Form vor allem für Grundschulen außergewöhnlich – und jetzt auch ausgezeichnet ist. Schulleiterin Claudia Tusch nahm jetzt den Hamburger Bildungspreis von Haspa und Hamburger Abendblatt entgegen, worauf sie besonders stolz ist: „Das ist nicht nur eine Würdigung unserer Arbeit, das ist auch eine außergewöhnlich Auszeichnung für den Standort Harburg.“

Christian Mohr von der TU findet wie die Schulleiterin, dass man mit dem „Ingenieur sein“ gar nicht früh genug anfangen kann. Mit dem Wettbewerb, sowie generell mit dem Engagement der Uni im Schulsektor verbindet er einige Hoffnungen: „Vielleicht sehen wir den einen oder anderen jungen Konstrukteur in zehn Jahren ja an unserer Hochschule wieder.“ Und Gesine Liese, die die Kinderforscher an der TU betreut („Entdecke die Naturwissenschaft und Technik!“) ergänzt: „Wir wollen vor allem auch Mädchen die Angst nehmen vor einem Studium an der Technischen Universität. Und damit können wir gar nicht früh genug anfangen.“

Die Mädchen und Jungen der dritten Klassen am Kiefernberg waren jedenfalls gleichermaßen begeistert von der Idee, in den nächsten Wochen in die Rolle von Tobbi zu schlüpfen und sich mit Hilfe ihrer Lehrerin Zijada Agic und unterstützt von den Studenten Jens und Jill Johannsen ein Gefährt auszudenken, das mindestens so toll ist wie das Fliewatüüt im Kinofilm oder Lornsens Kinderbuch.

Insgesamt beteiligen sich acht Klassen an diesem Wettbewerb. Neben der Grundschule am Kiefernberg sind auch die Schulen In der Alten Forst und Grumbrechtstraße aus der weiteren Nachbarschaft beteiligt. Und auch der Landkreis Harburg ist vertreten: Die Grundschule Klecken (Rosengraten) hat sich ebenso angemeldet wie die Grundschule Steinbeck aus Buchholz.

Ob die Fahrzeuge am Ende halten, was sie versprechen, testet eine Jury der Technischen Uni zum einen im Wasserbecken, wo überprüft wird, ob es schwimmen kann. Zum anderen muss sich in der sogenannten Quarterpipe zeigen, ob es tatsächlich auch fährt. Beim Fliegen wird mit einem Quadrokopter, einer Art Drohne und einem Fallschirm, nachgeholfen.

Die drei Erstplatzierten werden dann am 18. Januar während der Gala „10 Jahre Kinderforscher“ in der Technischen Uni prämiert. Neben Geldpreisen für die Klassenkasse vergibt die Jury an die Gewinner Urkunden sowie Exemplare des Kinderbuchs Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt. Obendrein werden die Wettbewerbs-Gewinner zu einer eintägigen Exkursion an die TU eingeladen.

Den 20 Mädchen und Jungen der Schule am Kiefernberg, denen die Vertreter der TU zum Start des Wettbewerbs jetzt unter anderem den Trailer des Kinofilms präsentierten, war anzusehen, dass sie am liebsten gleich losgelegt hätten. Sie nahmen die mitgebrachte Drohne direkt unter die Lupe und stellten erste Überlegungen an: „Können wir da auch ein Cockpit dran machen?“