Harburg. Arbeitgeberverband ChemieNord stellt Video-Programm im Wert von 73.500 Euro für Flüchtlinge in Hamburg zur Verfügung.

Deutsch lernen mithilfe des Smartphones: diese Möglichkeit bietet die Initiative „Sprache verbindet“ des Arbeitgeberverbandes ChemieNord und spendete Flüchtlingen gestern insgesamt 350 Lizenzen für Online-Deutschkurse im Wert von 73.500 Euro.

Flüchtlinge aus ganz Hamburg waren gestern in die Erstaufnahmeeinrichtung des städtischen Unternehmens f & w (fördern & wohnen) auf dem Schwarzenbergfestplatz gekommen, um sich zeigen zu lassen, wie sie künftig mit den Online-Videosprachkursen arbeiten können. Aktuell leben in den sechs Harburger Einrichtungen rund 1750 geflüchtete Menschen.

„Eine erfolgreiche Integration ist ganz wesentlich davon abhängig, dass Flüchtlinge und Asylbewerber schnell und unkompliziert die deutsche Sprache lernen“, so Alexander Warstat, Sprecher des Arbeitgeberverbandes ChemieNord, dem 300 Unternehmer (65.000 Beschäftigte) in ganz Norddeutschland angehören.

Die Online-Videosprachkurse basieren auf einem Programm, das vom Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft in Kooperation mit dem Sprachlernportal papagei.com entwickelt wurde. Es vermittelt deutsche Sprache über Videos, die mit interaktiven Übungen zu Grammatik, Aussprache und Verständnis verknüpft sind.

Es ist ausgestattet mit individuellen Lern- und Trainingsmöglichkeiten, einem Vokabeltrainer und bietet die Option, die eigenen Fortschritte auch zu dokumentieren. Und nicht nur das: Wer den Kursus erfolgreich absolviert kann anschließend Deutschkenntnisse auf dem Leven A 1 mit einem Zertifikat nachweisen.

Der vielleicht größte Vorteil ist: Wer das Programm nutzt, kann an seinen Deutschkenntnissen arbeiten wann und wo immer ihm der Sinn danach steht – vorausgesetzt, er oder sie hat Zugang zum Internet. Die gestern gespendeten Zugänge gelten für sechs Monate, beginnend mit dem Tag, da der jeweilige Zugangscode aktiviert wird.

Unterstützt wird die Initiative „ChemieNord – Sprache verbindet“ von den sechs Hamburger Unternehmen Aurubis AG, Sasol Wax GmbH Co. KG, Hermes Schleifmittel GmbH, Sasol Germany GmbH, Ringe + Kuhlmann GmbH & Co. Kg sowie Norka GmbH.

Die Flüchtlinge, die gestern auf dem Schwarzenberg zusammenkamen, um sich an Laptops zeigen zu lassen, wie sie künftig mit dem Programm eigenverantwortlich arbeiten können, waren jedenfalls ganz bei der Sache. Vor allem für Frauen dürfte es Chancen bieten, die ihnen sonst vielfach verschlossen bleiben.