Winsen . Unfälle und Bäume unter dicker Schneelast hielten die Retter im Landkreis auf Trab.

Wegen des überraschenden Wintereinbruchs gab es gestern Vormittag im Landkreis Harburg zahlreiche Verkehrsunfälle auf den Autobahnen. Offenbar hatten sich viele Autofahrer noch nicht auf die Temperaturen um den Gefrierpunkt und die winterlichen Straßenverhältnisse eingestellt. Überhöhte Geschwindigkeit und falsche Bereifung waren die Hauptursachen, weswegen für viele die Fahrt auf den schneeglatten Straßen im Graben oder an der Leitplanke endete. Es schneite den ganzen Tag. Immer wieder rückte die Feuerwehr aus, um Bäume von der Schneelast zu befreien und abstürzende Äste zu kappen. In Salzhausen fiel der Schulunterricht aus.

Das Protokoll der Glätte-Unfälle: Um kurz vor 7 Uhr kam im Berufsverkehr ein BMW-Fahrer (23) aus Seevetal mit Sommerreifen auf der A1 zwischen Hittfeld und Dibbersen von der Fahrbahn ab. Er blieb glücklicherweise unverletzt. Den Schaden an seinem Fahrzeug beziffert die Polizei mit 4000 Euro. Es kam zu Staus.

© HA | Feuerwehr

Kurz darauf, um 7.10 Uhr, krachte es auf der A7: Ein Mann (39) aus Cuxhaven geriet mit seinem Mercedes zwischen Garlstorf und Egestorf ins Schlingern, versuchte, zu bremsen und kollidierte schließlich mit der Mittelleitplanke. Der Fahrer blieb auch in diesem Fall unverletzt. Der Schaden beträgt rund 6000 Euro.

Um 10.27 Uhr geriet ein Lkw an derselben Stelle ins Schleudern. Der Fahrer rutschte mit seinem Gefährt über die Fahrbahn und landete mit seinem 7,5-Tonner in der rechten Leitplanke. Gegen 11.50 Uhr schleuderte auf der A39 in Fahrtrichtung Lüneburg ein Wagen zwischen den Anschlussstellen Maschen und Winsen-West erst in die Mittelleitplanke und kam auf dem Standstreifen zum Stehen. Auch hier wurde niemand verletzt.

Am Nachmittag um 13.25 Uhr verlor ein Lastwagenfahrer auf der A1 in Höhe der Ausfahrt Heidenau die Kontrolle über sein Fahrzeug und schlingerte in den Seitengraben. Vor ihm hatten mehrere Autos vermutlich witterungsbedingt stark abgebremst. Der LKW-Fahrer verlor bei seinen Bremsversuchen die Kontrolle über den Wagen und kippte in den Seitengraben. Der Kraftfahrer wurde bei dem Unfall nicht verletzt. Für Bergungsarbeiten war die Ausfahrt Heidenau für mehr als vier Stunden gesperrt.

Mehr als 40-mal rückten die Freiwilligen Feuerwehren aus, um umgestürzte Bäume, abgeknickte Äste oder große Äste, die aus Bäumen zu brechen drohten, zu beseitigen. Ab 9.40 Uhr waren die Wehren im Dauereinsatz. Betroffen waren die Gemeinden Hanstedt, Salzhausen, Seevetal sowie die Gemeinden Rosengarten, Stelle und Winsen

Umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste blockierten die Straße Neuenfeld Richtung Klecken, im Ehlersweg in Stelle und in der Ohlendorfer Straße in Ohlendorf. In Salzhausen rückte die Feuerwehr in die Winsener Straße und die Straße Waldring in Luhmühlen aus, um umgestürzte Bäume zu beseitigen. Auch in Asendorf, Borstel, Brackel, Ehestorf, Evendorf, Garlstorf, Hanstedt, Holtorfsloh, Maschen, Marxen, Nindorf, Putensen, Quarrendorf, Ramelsloh, Sahrendorf, Vierhöfen und Wesel leistete die Feuerwehr Hilfe.

In Vierhöfen blockierten umgestürzte Bäume die K 37. In Holtorfsloh rückte die Feuerwehr in die Straße Am Kreuzberg aus, hier lagen vier Bäume auf der Fahrbahn. In Wulfsen kippte ein Baum auf die Bahnstrecke der OHE. Ein Happy-End gab es für einen Igel, der von einem abgebrochenen Ast in einem Zaun eingeklemmt worden war. Die Feuerwehr befreite das kleine Stacheltier mit einer Schere.