Harburg/Stade. Strecke in Richtung Cuxhaven wird weiter im Stundentakt bedient, kein zusätzlicher Halt in Neugraben geplant.

In gut zwei Jahren sollen wieder Nahverkehrszüge der Deutschen Bahn-Tochter DB Regio Harburg mit Cuxhaven verbinden und damit die vertrauten Metronom-Züge ablösen. Das teilte kürzlich die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) mit. Die DB Regio hatte im europäischen Ausschreibungsverfahren unter vier Bewerbern den Zuschlag erhalten. Für die Fahrgäste wird sich kaum etwas ändern, sagt LNVG-Sprecher Rainer Peters – außer der Farbe der Züge, in die sie einsteigen.

„Das ausgeschriebene Betriebsprogramm ist mit Hamburg abgestimmt und entspricht dem heutigen Fahrplan. Es werden die bisherigen Stationen weiter bedient“, so Peters. Was im ländlichen Bereich der Strecke eher positiv klingt, mag im Bezirk Harburg bei dem einen oder anderen Verkehrspolitiker Enttäuschung auslösen. So hatte der Hauptausschuss der Bezirksversammlung am 11. Oktober dem Antrag der Fraktion Die Linke zugestimmt, ein Vertreter von DB Regio möge dem Verkehrsausschuss berichten, ob ein Halt im Bahnhof Neugraben, durch den die Metronom-Züge derzeit nur durchrauschen, in die Planungen der Bahngesellschaft einbezogen werden kann. „Das würde die stark nachgefragte Pendler-Strecke der S3 entlasten“, sagt Jörn Lohmann, Fraktionschef der Linken.

Die Deutsche Bahn verweist auf Abendblatt-Anfrage an die LNVG, die die Verkehrsleistung ausgeschrieben habe. Und LNVG-Sprecher Peters sagt explizit: „Neugraben ist nicht als neue Station auf Hamburger Gebiet dabei.“

Wenn vom Dezember 2018 an DB Regio-Züge von und nach Cuxhaven starten, wird sich also kaum etwas ändern. Der heutige Stundentakt wird bleiben, und selbst die Waggons, die die Fahrgäste besteigen, sind dieselben. Denn die 38 Doppelstockwagen und acht Diesellokomotiven, die derzeit die gut 103 Kilometer lange Strecke befahren, gehören zum Fahrzeugpool der LNVG und damit dem Land Niedersachsen. Sie werden von der DB Regio übernommen und dazu vom markanten Blau-Gelb auf das Signal-Rot der Deutschen Bahn umgestaltet.

Die Metronom Eisenbahngesellschaft hatte die Strecke, auf der die Züge jährlich 1,6 Millionen Kilometer zurücklegen, zum Dezember 2007 übernommen. Der jetzige Auftrag an die DB Regio endet Dezember 2027.