Fleestedt. Veränderte gesetzliche Vorschriften verlangen größeren Durchmesser des Kreisverkehrs. Kuhn+Witte übernimmt ein Fünftel der Baukosten
Der geplante fünfarmige Kreisel an der Kreuzung Winsener Landstraße/Jesdal in Fleestedt wird nach Abendblatt-Informationen deutlich teurer als angenommen. Die Gemeinde Seevetal geht mittlerweile von Kosten in Höhe von 895.000 Euro aus, zuvor war von 500.000 Euro die Rede. Für die Seevetaler Politiker ist das jedoch kein Grund, das gesamte Projekt in Frage zu stellen. Die Mitglieder des nichtöffentlich tagenden Verwaltungsausschusses stimmten auf der jüngsten Sitzung mit großer Mehrheit für die Fortführung der Planungen. Hintergrund ist, dass das Autohaus Kuhn+Witte aus Jesteburg am Jesdal für einen knapp zweistelligen Millionenbetrag eine neue Audi-Niederlassung errichten möchte (das Abendblatt berichtete). Im Zuge dieser Planung nahm die Gemeinde den schon lange vom Fleestedter Ortsrat vorgetragenen Wunsch nach einer Verkehrsberuhigung im Ort wieder auf und brachte einen Kreisel ins Spiel. Hierfür waren vor etwa zwei bis drei Jahren Kosten in Höhe von 500.000 Euro ermittelt worden.
Dass diese Summe heute nicht mehr gilt, führt Gemeindesprecher Andreas Schmidt zum einen auf die üblichen Kostensteigerungen im Baugewerbe zurück, zum anderen auf veränderte gesetzliche Vorschriften, auf die der Landkreis Harburg als Verantwortlicher für die Winsener Landstraße als Kreisstraße reagieren musste. So muss der Kreisel über einen größeren Durchmesser und eine aufwendigere Statik verfügen, um auch größere und schwerere Fahrzeuge aufnehmen zu können. Für die Nebenflächen gelten ebenfalls erhöhte Anforderungen, Rad- und Fußwege sollen breiter gestaltet werden.
„Wir wollen jedoch das Gespräch mit dem Landkreis suchen, ob die Änderungen wirklich in der Form notwendig sind“, sagt Schmidt. Die Gemeinde hofft, die Kosten möglicherweise wieder etwas senken zu können.
An der Zusage des Autohauses Kuhn+Witte, ein Fünftel der Baukosten für den Kreisel zu tragen, dürfte die Steigerung seines Wissens nach nichts ändern, fügt Schmidt hinzu. Das Autohaus hatte sich bei den ursprünglich angenommen Ausgaben von 500.000 Euro bereit erklärt, 100.000 Euro zu übernehmen. Außerdem will das Unternehmen für 120.000 Euro den Jesdal neu herrichten. Legt man die Einfünftelregelung zugrunde, müsste die Gemeinde für den neuen Kreisel nun 716.000 Euro beisteuern und das Autohaus 179.000 Euro.
Als nächstes wollen Kuhn+Witte und die Gemeinde die Fleestedter Bürger auf einer Sondersitzung des Ortsrats am Montag, 24. Oktober, über das gesamte Vorhaben informieren.