Harburg . Bis zu 16 Kilometer Stau auf Autobahnen, Ausweichrouten sind ebenfalls überlastet
Das Verkehrschaos auf den Straßen im Hamburger Süden und im Umland ruft die Harburger Bezirkspolitiker auf den Plan: In einem Eilantrag fordern die Abgeordneten der CDU-Fraktion Ralf-Dieter Fischer, Rainer Bliefernicht und Uwe Schneider die Bezirksversammlung dazu auf, dafür zu sorgen, dass Baustellen länderübergreifend aufeinander abgestimmt und die Verkehrsführung verbessert wird.
„Seit Wochen kommt es im Bezirksamtsbereich nicht nur im Berufsverkehr auf nahezu allen Hauptverkehrsachsen, aber auch auf empfohlenen Ausweichstrecken zu kilometerlangen Staus, ohne das besondere Ereignisse, wie Unfälle, die Ursache sind“, heißt es in dem Antrag, der dem Abendblatt vorliegt. Für viele Menschen sei auch der ÖPNV keine Alternative, da die Busse ebenfalls im Stau stecken blieben und die Schnellbahnstationen nur mit erheblichen Verzögerungen erreicht werden könnten. Der Stillstand setze sich mittlerweile bis in die Wohnquartieren fort.
Ursache für das Verkehrschaos sind zahlreiche Baustellen auf Autobahnen, Anschlussstellen und Ausweichrouten. Gestern standen Autofahrer im Süden Hamburgs auf der A1 Richtung Lübeck zwischen Horster Dreieck und Kreuz Süd auf 16 Kilometern Länge im Stau. In der Gegenrichtung stockte es zwischen Billstedt und Kreuz Hamburg Süd auf sieben Kilometern. Und auf der A7 wischen Fleestedt und Othmarschen quälte sich eine 14 Kilometer lange Blechlawine Richtung Norden. Auch auf Ausweichrouten gab es Stillstand. Um 8.35 Uhr lief über Twitter die Meldung: „Stau Wilhelmsburger Reichstraße Richtung Zentrum. Geht so gut wie nix. Ursache noch nicht erkennbar.“ Während im Rundfunk die Meldung verbreitet wurde, die Hamburger Verkehrsbehörde rechne nach Abschluss der Bauarbeiten auf der A1 mit einer „entspannteren Lage für Autofahrer, die aus Niedersachsen in Richtung Schleswig-Holstein wollen“, twitterte die Polizei Hamburg: „A1 Bremen Richtung Hamburg, zwischen Dibbersen und Harburg 14 Kilometer stockender Verkehr.“
Empfohlene Ausweichstrecken seien für die zusätzliche hohe Verkehrsbelastung ungeeignet oder würden nicht entsprechend vorbereitet, kritisieren die CDU-Politiker. Sie fordern, unverzichtbare Baustellen auf Autobahnen und Hauptverkehrsachsen über Landes- und Bezirksgrenzen hinweg wirkungsvoll zu koordinieren, nicht akute Baustellen zurückzustellen, Ausweichstrecken deutlich auszuschildern und Ampelsteuerungen anzupassen. Sofern dies kurzfristig nicht möglich sei, sollten Fachkräfte die Verkehrslenkung übernehmen.