Bündnis kritisiert die strenge Kleiderordnung beim „Weißen Dinner“ an der Außenmühle – und lädt zu einem Gegentermin ein.
Das „Weiße Dinner“, zu dem am kommenden Soinnabend am Außenmühlendamm Hunderte Harburger mit Picknickkörben und Klappstühlen ganz in Weiß erwartet werden, um fröhlich beisammen zu sein, bekommt Konkurrenz: Zur selben Zeit findet um 17 Uhr auf dem Hastedtplatz ein privat organisiertes „Buntes Dinner“ statt.
„Die Grundidee des ,Weißen Dinners’ ist gut. Menschen machen sich den Öffentlichen Raum durch Nutzung zu eigen, um sich zu treffen, auszutauschen und kennenzulernen“, sagte Thomas Ennenga vom Bündnis „Buntes Dinner Harburg“, das die Veranstaltung ins Leben gerufen hat, dem Abendblatt. Kritisch sieht Ennenga dagegen die Vorgabe, beim „Weißen Dinner“ ausschließlich weiße Kleidung zu tragen und weiße Tischdeko zu verwenden. Dies knüpfe seiner Ansicht nach an eine „überwundene Symbolik der (reichen) Oberschicht“ an und schließe Menschen, die sich solche Kleidung nicht leisten könnten, aus. „Weiße Kleidung ist historisch ein Zeichen der Vermögenden gewesen“, betont Ennenga. Sie sei heute noch Ausdruck einer „elitären, sich über andere erhebenden Haltung“.
Die Organisatoren des „Weißen Dinners“ können dem „Bunten Dinner“ nicht viel abgewinnen. „Vom ,Bunten Dinner’ haben wir Kenntnis und finden es gelinde gesagt ,uncharmant’, am gleichen Tag eine solche Veranstaltung durchzuführen. Wer hinter dieser Aktion steckt, ist uns nicht bekannt“, teilte Christine Sülau, Assistentin der Geschäftsleitung vom Harburger Citymanagement auf Anfrage mit.
„Wir verzichten auf statusgebundene Kleidervorschriften und laden alle herzlich zum fröhlichen, bunten Dinner ein“, hält Ennenga dagegen. Essen, Trinken, Tische, Stühle, Decken, gegebenenfalls Grill und Gitarre, soll jeder selbst mitbringen. (JR/hspgf)