Wilhelmsburg. Beim MS Artville Festival in Wilhelmsburg errichten 21 Künstler für zwei Wochen eine Geisterstadt.

Das MS Artville Festival auf dem Dockville-Gelände am Reiherstieg in Wilhelmsburg versteht sich als Freiluftgalerie für den künstlerischen Underground. In diesem Sommer werden 21 Einzelkünstler und Künstlerkollektive aus neun Ländern eine real-utopische Geisterstadt aufbauen.

Die meisten teilnehmenden Künstler haben einen Bezug zur Urban Art. Sie umfasst alle Formen des künstlerischen Ausdrucks im öffentlichen Raum. Oft zeigt sie sich nicht-kommerziell. nicht selten anonym. Beim MS Artville 2016 reicht die Bandbreite von Bildhauerei aus der Schweiz und dem Iran über Illustration und Malerei bis zu großen Installationen.

Das Künstlerduo und Kreativbüro Quintessenz aus Hannover/Berlin ist bekannt dafür, seine Arbeiten auf die Umgebung des Entstehungsfeldes zu beziehen. Man darf gespannt sein, wie Thomas Gransauer und Tomislav Topic sich von der hafenindustriellen Kulisse inspirieren lassen, um Teil einer Geisterstadt zu sein.

Ganz schön spooky hat sich Quintessenz vor zwei Jahren in Rosenheim mit einer Installation aus Wolle gezeigt. Wie in einem Labyrinth verschwindet eine Person langsam aus den Blicken der außen stehenden Betrachter, je weiter sie sich der Mitte nähert. Insgesamt 72 Kilometer Wolle haben die Künstler zu der Installation aus 32 Rahmen mit dem Titel „Paradoxon“ verarbeitet.

Offen gespenstisch zeigt sich der Streetart-Künstler Plotbot Ken. Seine Motive bewegen sich in einer Welt aus Dark-Age-Szenarien und Katastrophenfilmen, eingebettet in die Kulisse verlassener Gebäude, alter Industriegelände und Brachflächen. Wie geschaffen für eine Geisterstadt beim Festival.