Winsen. Vertrag mit der Stadtreinigung Hamburg läuft 2019 aus. Regionale Unternehmen sollen Chancen bekommen.
Der Landkreis Harburg organisiert die Abfallentsorgung neu. Der Umweltausschuss hat zwei Ausschreibungen auf den Weg gebracht, über die sich Firmen für das Entsorgen von Restabfällen und sowie der geplanten Grünen Tonnen bewerben können. Der Vertrag mit der Stadtreinigung Hamburg endet im April 2019. Im Landkreis sollen die erfolgreichen Bewerber ihren Service am 15. April 2019 starten.
Die Eckpunkte der europaweiten Ausschreibung für den Restabfall hat das Hamburger Ingenieurbüro Atus ausgearbeitet. Beteiligt sind neben dem Kreis Harburg die Kreise Stade, Rotenburg und der Heidekreis. Die Ausschreibung soll im vierten Quartal 2016 veröffentlicht, der Auftrag Anfang 2017 vergeben werden. Als Laufzeit sind sieben Jahre mit einer Verlängerung um zwei Jahre vorgesehen. „Längere Laufzeiten führen nicht zu günstigeren Preisen“, sagte Atus-Geschäftsführer Udo Meyer.
Im Einzelnen wird es für Hausmüll und Sperrmüll getrennte Lose geben, so dass unterschiedliche Anbieter einsteigen können. Die Bewerber müssen für unterschiedliche Mengen jeweils neu kalkulierte Preise angeben. Die Technik für die Behandlung des Mülls wird nicht vorgeschrieben. Als Kriterium für einen Zuschlag spielt aber die eingesetzte sowie die aus dem Abfall gewonnene Energie eine wichtige Rolle.
Die Abfälle sollen an der Umschlagsanlage Nenndorf übergeben werden. Der Auftragnehmer muss dafür sorgen, dass im Notfall Ersatzkapazitäten für die Verarbeitung des Mülls bereitstehen. Matthias Westermann (SPD) und Elisabeth Bischoff (Grüne) merkten bei der Beschlussfassung wiederholt an, dass „Grundsatzfragen nicht geklärt“ seien oder „Kriterien fehlten, nach denen die Angebote bewertet werden“ könnten. Dabei ging es ihnen darum, wie der Bioabfall verwertet werden soll.
Der Ausschussvorsitzende Volkmar Block (Grüne) drängte jedoch darauf die Ausschreibung anzuschieben. Schließlich gab es bei der Abstimmung über die Verwertung acht Ja und fünf Nein-Stimmen. Einig waren sich die Politiker darüber, dass die Biotonnen über das ganze Jahr hinweg alle 14 Tage geleert werden sollen und sich beim Leeren der anderen Abfalltonnen zeitlich nichts ändern soll.
Grundsätzlich sollen alle Haushalte eine Biotonne bekommen. Wer selbst kompostiert, kann eine Sonderregelung erhalten. Geplant sind Behälter mit 60, 120 und 240 Litern Inhalt. Die Gebühren sollen die Kosten zum Teil decken, der Rest mit den Einnahmen aus anderen Müllgebühren gedeckt werden. Die Ausschreibung soll noch in diesem Jahr herausgehen. So sollen regionale Entsorgungsfirmen die Chance erhalten, sich an der Ausschreibung zu beteiligen.