Harburg. War es eine Beziehungstat? Ein 20-Jähriger soll den Autofahrer getötet haben. MEK durchsucht Wohnung – Kind des Opfers im Krankenhaus.

Zwei Erschossene binnen weniger Tage: Das subjektive Sicherheitsgefühl der Hamburger hat einen Knacks bekommen. Wie kann es sein, dass Menschen mitten am Tag auf öffentlichen Straßen mutmaßlich hingerichtet werden? Das Mobile Einsatzkommando (MEK) durchsuchte an diesem Freitag eine Wohnung in Eißendorf, die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Nun hat sich der Tatverdacht gegen einen 20-Jährigen nach den tödlichen Schüssen auf einen 43-jährigen Autofahrer in Harburg erhärtet.

Der Mann sitzt mittlerweile in Haft. Er stehe unter Verdacht, an der Tat am Donnerstag beteiligt gewesen zu sein. Gegen den zweiten Festgenommenen, einen 27-Jährigen, bestehe nach Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Mordkommission zunächst kein dringender Tatverdacht. Er kam auf freien Fuß.

Todesschüsse fielen, als das Opfer sein Auto parkte

Der 43-Jährige war am Donnerstagmorgen mitten in einem Wohngebiet erschossen worden, als er gerade seinen Wagen geparkt hatte. Ein anderes Auto hatte neben ihm gehalten und ein Mann hatte aus diesem Fahrzeug heraus mehrere Schüsse auf den 43-Jährigen abgegeben, wie die Feuerwehr am Freitag mitteilte.

Die Polizei geht von einer Beziehungstat aus. Dass womöglich eine verweigerte Zwangsheirat Hintergrund der Tat ist – wie berichtet – kommentierte die Polizeisprecherin nicht.

Die Notfallseelsorge der Feuerwehr kümmerte sich um die Angehörigen des Opfers in der Wohnung. Ein Kind musste den Angaben zufolge wegen einer posttraumatischen Belastungsstörung in ein Krankenhaus gebracht werden.