Hamburg. Londoner Halle könnte Vorbild sein. CDU fordert: „Senat muss tätig werden.“ Towers-Basketballer wollen dort nicht spielen

    Einen Tag nach dem überraschenden Aus für das Hamburger Eishockey-Team Freezers durch den Rückzug des Eigners Anschutz Entertainment Group rückt die Frage nach der Zukunft der Barclaycard Arena in den Blickpunkt. Wie die Freezers trugen auch die insolventen HSV-Handballer ihre Heimspiele in der 16.000 Zuschauer fassenden Arena aus.

    Von der kommenden Woche an will sich Geschäftsführer Uwe Frommhold um die Zukunft der Barclaycard Arena kümmern und mit seinem Team ein Konzept erarbeiten, wie die Veranstaltungsstätte künftig auch ohne die großen Mieter aus dem Sport funktionieren soll. Mehr als 30 Termine fallen allein durch das Freezers-Aus weg.

    Wie eine Arena ohne Hometeam funktionieren kann, zeigt The O2 in London. Die 20.000 Zuschauer fassende Multifunktionsarena wird ebenfalls von der Anschutz Entertainment Group betrieben und konzentriert sich neben Shows, Ausstellungen und Konzerten auf ausgewählte Sportevents. So trägt die nordamerikanische Basketball-Profiliga NBA Spiele in London aus. Tennis-Turniere, Boxkämpfe und Dart-Events finden in der Arena statt.

    Laut Sportstaatsrat Christoph Holstein (SPD) hat der Sponsoring-finanzierte Spitzensport nicht nur in Hamburg ein Problem: „Alle Sportarten außerhalb des Fußballs eint, dass sie sich sehr schwertun, große Partner zu finden.“ Deswegen müsse man offen für neue Sportformate und Trends sein. CDU-Sportpolitiker Thomas Kreuzmann fordert, dass die frei werdenden Termine auch in Zukunft für den Sport genutzt werden. „Hier muss der Senat tätig werden“, so Kreuzmann. „Es liegt in der Hand des Unternehmens, ein Konzept zu entwickeln“, sagt dagegen Daniel Oetzel (FDP).

    Handball oder Basketball werden vorerst nicht in der Arena stattfinden. „Jetzt über weitere Spiele in der Barclaycard Arena nachzudenken verbietet sich schon aus Respekt vor den Freezers“, sagt Gunnar Sadewater, Geschäftsführer des Drittligisten HSV Handball. „Unsere Heimat ist die Inselparkhalle. Ein Umzug in die Barclaycard Arena auch nur für einzelne Spiele würde für uns weder wirtschaftlich noch von der Stimmung her einen Mehrwert bedeuten“, betont Jan Fischer, Gesellschafter des Basketball-Zweitligisten Hamburg Towers.

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