Sprötze . Das Heimatmuseum in Sprötze zeigt die Ausstellung „Landwirtschaftliches in den Vierdörfern“ mit vielen alten Fotos.
Von der Stärke des Pferdes bis hin zu 900 PS starken Landmaschinen waren es nur wenige Jahrzehnte, und in eben diesem Zeitraum schrumpfte die Zahl der Bauernhöfe und landwirtschaftlichen Arbeitskräfte auf ein Minimum. Daran erinnert ab sofort die Ausstellung „Landwirtschaftliches in den Vierdörfern“ im Heimatmuseum in Sprötze. Bilder aus rund 100 Jahren Geschichte der Dörfer Sprötze, Trelde, Kakenstorf und Drestedt zeigen, mit welchen Gerätschaften früher gearbeitet wurde, aber auch, dass die Landbevölkerung gern feierte, etwa das alljährliche Maibaumfest.
Dabei wird auch die Relation zur heutigen Landwirtschaft hergestellt. „Vor 60 Jahren gab es Landwirtschaft in allen Haushalten, heute sind in den Vierdörfern noch 15 Betriebe übrig, davon einige auch nur noch im Nebenerwerb“, erklärt Klaus Schuur, Vorsitzender des Museumsvereins. Inklusive der Hofläden hätten diese noch drei festangestellte Mitarbeiter, während damals noch überall Knechte und Mägde mit aufs Feld gingen (und die Kinder der Bauersfamilien sowieso).
Erste Maschineneinsätze dokumentiert das Foto vom Selbstbinder, den noch ein Pferd zog. Das Gerät band das Getreidehalme zu Garben zusammen. Zuvor war dies mühselige Handarbeit. Eine Skizze zeigt, wie die Garben zu Hocken aufgestellt wurden.
Auch die Verwaltung der Landwirtschaft ist ein Thema der Ausstellung – etwa die Verkoppelung. Damit wird bezeichnet, wie die Flurstücke auf die Landwirte verteilt wurden, nachdem diese aus der Abhängigkeit der Lehensherren – gegen Ablöse, versteht sich – entlassen wurden. Dokumentiert ist ebenso die Pferdeversicherung, die mit einer Kfz-Kaskoversicherung vergleichbar ist. Anders als heute gab es dafür sogar Zinsen aufs Sparbuch.
Der Sprötzer Fotograf Johannes Salau hat zudem alljährlich das Früchtemosaik in der Kirche fotografiert, das zur Erntedankfeier von den Landfrauen gestaltet wird. Seine Bilder sind zu einer bunten Reise durch die Jahrzehnte geworden.
Sprötze, Niedersachsenstraße 20, geöffnet ist jeden Sonntag von 14 bis 17 Uhr sowie am 1. Mai von 11 bis 17 Uhr. Eintritt frei.