Harburg . Das Archäologische Museum bietet zur langen Nacht der Museen am Sonnabend spannende Aktionen. Etwa, wie das mit dem Feuermachen geht.

Ein Feuer zu entfachen, ist heutzutage leicht. Man nimmt sich ein Streichholz oder ein Feuerzeug und schon brennt es. Was heute als Selbstverständlichkeit gilt, war früher richtige Arbeit. Im Rahmen der 16. langen Nacht der Museen, widmet sich das Archäologische Museum in Harburg unter anderem dem „Feuermachen“. Groß und Klein können sich an der hauseigenen Feuerstelle mit Stein, Stahl und Katzengold versuchen. Nebenher brodelt noch der traditionelle „Archäologen Eintop“ über den offenen Flammen und es darf sich reichlich gestärkt werden.

Dieses Jahr steht die lange Nacht unter dem Motto „Wir vermitteln, Sie erkunden“. Darin birgt sich bereits eine der Grundaufgaben sämtlicher Museen. Denn die Ausstellungen sollen heutzutage nicht mehr nur plump Wissen eintrichtern, sondern dazu animieren selbst auf Entdeckungsreise zu gehen, auf der die Museen lediglich den Rahmen zur Verfügung stellen.

Für das archäologische Museum bedeutet das: viele Führungen und diverse Mitmachveranstaltungen in dieser Nacht. Des Weiteren ist es gelungen, ein musikalisches Highlight, wie man es sonst normalerweise nicht kennt, in das Programm einzubinden. Susanne Rühling und Ralf Gehler, die beide in der Musikarchäologie tätig sind, bringen verschiedenste antike Musikinstrumente wieder zum klingen. Von der Knochenflöte, über den Dudelsack bis hin zum Nachbau einer römischen Orgel aus dem 3. Jahrhundert findet alles einen Platz in ihrem Repertoire. Nach einem archäologischen Fund in Budapest, rekonstruierte Rühling mit der Orgelbaufirma Schuke aus Potsdam gemeinsam das historische Instrument, auf der sie virtuos spielen kann.

Am Wochenende bietet sich auch die letzte Gelegenheit um die Sonderausstellung „Ausgegraben Harburg Archäologisch“ zu besuchen. Sie präsentiert Funde aus den Grabungen an der Harburger Schloßstraße und liefert neue Forschungsergebnisse zur Siedlungsentwicklung, Wirtschaftsweise und Alltag der damaligen Harburger.

Die Ausgrabungen zeigen unter anderem auch, dass schon immer gern gespielt wurde. Und das nicht nur von Kindern. Reiterfiguren aus Ton erinnern an moderne Plastikritter und ein Kegelspiel aus Knochen gefällt nicht nur den Kleinen. In der Spiele-Werkstatt im Museum können die alten Spiele sogar selbst hergestellt und gespielt werden. Archäologie beschränkt sich nicht nur auf ein Wissenschaftsgebiet. So findet eine Kooperation mit dem Planetarium statt. In zwei Vorträgen geht es zum einen um die Entschlüsselung der Himmelsscheibe von Nebra, zum anderen um die Entwicklung vom Urknall bis zur Erde.

Feuerwerkstatt 18 bis 2 UhrSpielewerkstatt 18 bis 2 UhrFührung „Ausgegraben“: 18.30 bis 19 Uhr, 20.30 bis 21 Uhr, 22.30 bis 23 Uhr Uhr, 0.30 bis 1 UhrLebendige Musikarchäologie: 19.15 bis 19.45 Uhr, 21.15 bis 21.45 Uhr, 23.15 bis 23.45Führung Abenteuerarchäologie: 20 bis 21 Uhr, 22 bis 23 Uhr, 0 bis 1 UhrVortrag „Entschlüsselung der Himmelsscheibe von Nebra: 18.45 bis 19.30 Uhr, 21 bis 21.45 UhrVortrag: Archäologie des Himmels – Eine kurze Reise vom Urknall zur Erde: 20 bis 20.30 Uhr, 22.15 bis 22.45 Uhr, Archäologisches Museum, Museumsplatz 2 in Harburg