12,6 Millionen Fernsehzuschauer verfolgten am Dienstagabend das Länderspiel zwischen Deutschland und Italien – unter ihnen auch der ehemalige Nationaltorhüter René Adler. Er habe nur die erste Halbzeit geschaut, sagte er am Tag danach, „dann habe ich mich anderen Dingen gewidmet“. Für den 31-Jährigen, dessen Vertrag beim HSV im Juni 2017 ausläuft, spielt die DFB-Elf kaum noch eine Rolle. Stattdessen steht er kurz vor der Vollendung seines Management-Studiums.
Adler ist anders als viele Profis. Mit seiner Verlobten Lilli Hollunder hat er eine kleine Stadtvilla kernsaniert. Im vergangenen Jahr hielt er einen Vortrag in der Kunsthalle über seine Lieblingswerke. Einmal im Monat trifft er einen Coach, der ihm hilft, sich selbst zu reflektieren.
Einen Tag nach den Anschlägen von Paris am 13. November hielt der gebürtige Leipziger um die Hand seiner Freundin an. „Ich lasse mir doch von niemandem mein größtes Glück zerstören“, sagte er. Gleiches gilt für seine Profikarriere, die durch Höhen und Tiefen geprägt ist. Ein Zitat des Schriftstellers Paulo Coelho auf Adlers Homepage könnte aus seiner eigenen Feder stammen: „Die dunkelste Stunde ist die vor dem Sonnenaufgang.“
Seite 23 Die Pläne des Torwarts