Charles Brauer, Abi Wallenstein und Günter Brackmann laden zum musikalisch-satirischen Leseabend in die Empore .

Er war immer einer der Tatort-Kommissare, der vor allem beim weiblichen Publikum ganz viele Fans hatte. Charles Brauer löste jahrelang gemeinsam mit dem Schauspieler Manfred Krug als Hamburger Kriminalisten Stoever und Brockmüller im Fernsehen zahlreiche Fälle und brachte diverse Ganoven hinter Gitter. Kult wurde die Gesangseinlagen der beiden als „swinging cops“. 1991 hängten Stoever und „Brocki“den Job als Tatortkommissare an den Nagel.

Seitdem spielt Charles Brauer Theater, wer auf Hörbücher steht, kennt seine sonore Stimme als Vorleser der Romane des amerikanischen Autors John Grisham. Nun hat das Buchholzer Publikum die einmalige Gelegenheit, den Berliner Schauspieler mal wieder live auf der Bühne zu erleben.

Unter dem Titel „Herr Wendriner geht ins Theater...“ präsentiert er am kommenden Mittwoch in der Empore einen Abend, an dem Satirisches, Humorvolles und Bluesiges geboten wird. An seiner Seite sind dann der Blues- und Boogiepianist Günter Brackmann und Abi Wallenstein, der Vater der Hamburger Bluesszene

Die Texte für das Bühnenprogramm des Trios liefern Autoren und Schriftsteller, die im vergangenen und jetzigen Jahrhundert Bissiges geschrieben haben. Allen voran Kurt Tucholsky, der dem Prototyp des bornierten deutsch-jüdischen Bourgeois der Zwanzigerjahre mit der Gestalt des titelgebenden Herrn Wendriner ein satirisches Denkmal gesetzt hat.

Außerdem kommen die Heroen des deutschen Kabaretts zu Wort. Die „innere Führungskettenreaktion“ ist ein Klassiker von Wolfgang Neuss. Joachim Ringelnatz stellt einen typischen „Bücherfreund“ vor, Wilhelm Busch den „Maler Klechsel“. Robert Gernhardt erklärt, was Kunst ist. Dies und vieles mehr trägt Charles Brauer brillant und hintersinnig vor. Begleitet wird er von Abi Wallenstein an der Gitarre und Günther Brackmann am Klavier. Sie lockern den Abend mit amerikanische Klassikern von „Suzy Q“ bis „Moonlight Serenade“ auf.

Wer sich also auf anspruchsvolle Art unterhalten lassen möchte, sollte sich diesen musikalischen Leseabend mit der erfrischend heiteren, satirischen Sicht auf die Kunst und die Künstler nicht entgehen lassen.