Stelle . Steller Musikanten stehen seit 50 Jahren gemeinsam auf der Bühne. Jetzt laden sie zum Gala-Konzert ein. Hier gibt es Karten.

Wenn die Steller Musikanten am Sonnabend, 19. März, ihr jährliches Gala-Konzert geben, feiern fünf von ihnen Bühnenjubiläum. Auf den Tag 50 Jahre zuvor, am 19. März 1966, hatte die Nachwuchsgruppe des damaligen Musikzugs Meckelfeld-Stelle ihren ersten Auftritt. Von den sieben Jugendlichen, die damals ausgebildet wurden, sind Jürgen Burow (63), Willi Rulfs (59) sowie die Brüder Peter (59) und Manfred Ziegler (61) bis heute aktiv. Ihr Ausbilder war Helmut Ziegler (72), der Onkel von Peter und Manfred, der ebenfalls noch auf der Bühne steht.

Eine öffentliche Musikschule oder so etwas wie Bläserklassen gab es in den 1960er-Jahren auf dem Land noch nicht. Die Möglichkeit, in der Gruppe zu musizieren, war meist auf Spielmannszüge beschränkt. Helmut Ziegler aber stammt aus einer musikalischen Familie, „meine Eltern kamen aus der Ukraine, dort war Hausmusik selbstverständlich.“ Er und sein Bruder Emil, der Vater von Peter und Manfred Ziegler, hatten ihre Kenntnisse ebenfalls im Spielmannszug erworben. Zunächst mussten die Jungs in der Nachwuchsgruppe Es-Horn lernen.

Das war nicht sehr beliebt, da diesem Instrument eher uninteressante Stimmen in der Blaskapelle zufielen. „Keiner spielt heute mehr sein Anfangsinstrument“, sagt Manfred Ziegler, der auf Klarinette umgestiegen war. Sein Bruder spielt Tenorhorn, die anderen drei Jubilare Tuba. „Jürgen Burow konnte außerdem damals schon Trommel spielen, er war der erste, der zwei Instrumente beherrschte“, sagt Peter Ziegler. Um weitere musiktheoretische Kenntnisse zu erlangen, nahmen die Anfänger von damals auch noch Akkordeonunterricht.

Innerhalb des Musikzugs unterrichteten die Erwachsenen lange Zeit selbst den Nachwuchs, erst später kamen externe Ausbilder. Für die Jugendlichen eröffnete das Orchesterdasein aber auch noch andere Welten: In den 1960er-Jahren war Urlaub für viele Familien unbezahlbar. Mit dem Orchester war es für die Jungen möglich geworden, einmal ein paar Tage wegzufahren.

Das Reisen wurde später zur Normalität: So ging es zweimal in die USA, einmal nach Frankreich und einmal nach England. Auch die Kapelle selbst wandelte sich. Aus dem Musikzug Meckelfeld-Stelle wurde 1974 das Blasorchester Stelle. Unter den Musikern entwickelten sich unterschiedliche musikalische Interessen, so dass 1993 die Trennung in Swing-Orchester Stelle und Steller Musikanten erfolgte.

Die Steller Musikanten sind inzwischen weithin bekannt dank ihres jährlichen Gala-Konzertes, zu dem an die 2000 Zuschauer und Fans kommen. Peter Ziegler führt dabei meist die Verhandlungen mit den Gastorchestern, die dabei auftreten – in diesem Jahr sind es die Original Tiroler Kaiserjäger aus Österreich. Wenn schließlich 100 Musiker in die Sporthalle einmarschieren, „dann werden die Zuschauer begeistert sein“, sagt Peter Ziegler.

Konzerte am Sonnabend, 19. März, 18 Uhr, und Sonntag, 20. März, 11 Uhr, in der Steller Schulsporthalle am Büllerberg. Karten zu 15 Euro gibt es unter www.stellermusikanten.de.