Buchholz. Buchholzer Bündnis für Flüchtlinge feiert Tag der Begrüßung, und der Bürgermeister hat einen Wunsch.

„Kaffee? Keks? Zucker?“ Mohammed Khokhar fragt das auf Englisch und reicht unaufgefordert alles herüber. Dabei ist er doch eigentlich der Gast. Das Bündnis der Flüchtlinge in Buchholz hat gestern einmal wieder zum „Tag der Begrüßung“ geladen, diesmal vornehmlich für die Bewohner der Unterkunft „Am langen Sal“. Dort wohnt der 35-Jährige seit zwei Monaten, vorher war er vier Monate in Friedland untergebracht. Sein Tischnachbar heißt auch Mohammed, „mein Spitzname ist Hassan“, sagt er. Die beiden haben sich hier in Deutschland kennen gelernt. Beide kommen aus Pakistan.

Zwei Monate hat Hassan Zubair gebraucht, um die Türkei zu erreichen, zehn Tage, um von dort nach Deutschland zu kommen. Er erzählt davon, dass die Griechen richtig dufte Leute seien, die Sprache aber total schwer. Jetzt will er so schnell wie möglich Deutsch lernen. Von den Helfern des Bündnisses für Flüchtlinge erfährt er, dass Deutsch und Englisch eng verwandt sind. Das wird wohl einfacher als Griechisch. Er erfährt, dass er einfach bis 14 Uhr zu warten braucht – dann gibt es an Ort und Stelle eine Infoveranstaltung über das Deutschkursusangebot für alle, die noch keinen Kursus besuchen.

Das Treffen findet dieses Mal im Gemeindesaal der katholischen St.-Petrus-Kirche statt, mit etwa 50 Neuankömmlingen. Auf den Tischen liegen Brötchentüten mit Willkommensaufschrift und Herzchen. Damit lernen die jungen Männer gleich eine deutsche Tradition kennen: Zum Einzug in ein neues Zuhause schenkt man Brot und Salz.

Viele der anwesenden Flüchtlinge kommen aus Pakistan. Darauf ging der Buchholzer Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse bei der offiziellen Begrüßung besonders ein, als bekennender Hockey-Fan. „Pakistan ist doch eine große Hockeynation. Wir suchen dringend einen neuen Trainer – wenn es also unter Ihnen jemanden gibt...“ Er sagte den Flüchtlingen die Unterstützung der Stadt und des Bündnisses zu.

„Sie sollten die Angebote aber auch annehmen, das erleichtert Ihnen den Weg in die Sportvereine und zu anderen Angeboten“, sagte Röhse. Ute Schui, die langjährige Flüchtlingsbeauftragte aus Buchholz, appellierte an die Neu-Buchholzer, schnellstmöglich Deutsch zu lernen. „In diesem Land haben sie keine Chance ohne Deutsch“, betonte sie. Deswegen reichen auch Brötchen nicht als Willkommensgeschenk: Jeder Neuankömmling hat auch einen Stadtplan und eine Liste der Sprachkursusanbieter erhalten.

Mit vielen Sprachen aufzuwachsen, ist in Pakistan nicht ungewöhnlich: Neben der Amtssprache Urdu und Englisch gibt es dort noch fünf weitere anerkannte Regionalsprachen. „Und die sind auch noch total verschieden“, sagt Mohammed „Hassan“ Zubair. Jetzt kommt für ihn Deutsch hinzu.