Jesteburg. Edeka-Betreiber Herbert Meyer will ein Nahversorgungszentrum am Sandbarg in Jesteburg bauen lassen.
Noch ist die Entscheidung noch nicht gefallen, ob Famila in Jesteburg auf dem ehemaligen Festhallengelände ein SB-Warenhaus bauen darf, da taucht nun der nächste Interessent auf, der in dem Heidedorf ein Nahversorgungszentrum bauen möchte. Herbert Meyer, er betreibt bereits zwei Märkte in Hittfeld und Nenndorf, will auf einer Fläche zwischen Sandbarg und Osterberg einen Edeka-Markt bauen.
Hinzu kommen soll ein Aldi-Markt, sowie kleinere Shops. „Hier könnte ich mit Geschäfte wie Bäcker, Bioladen, Drogerie und einen Schuh- oder Bekleidungsladen vorstellen“, sagt der Winsener Architekt Ulrich Salvers, der das Projekt federführend entwickeln will. Für Salvers ist der Bau eines Nahversorgungszentrums nichts Neues. Für Aldi, Lidl und Co hat er mehrere Märkte erweitert, auch der Bau des Nenndorfer Nahversorgungszentrums lag in seiner Hand.
Insgesamt soll das Nahversorgungszentrum mit allen Nebenflächen rund 7500 Quadratmeter umfassen. Weiterhin geplant sind 230 bis 240 Kundenparkplätze. Rund 21.000 Quadratmeter Fläche soll insgesamt bebaut werden. Südlich grenzt sie an die Bahntrasse, zur nächsten Wohnbebauung gibt es weiterhin genügend Abstand und auch die Heidefläche auf dem Gelände ist nicht von dem Projekt betroffen.
Schon im November vergangenen Jahres hatte Salvers beim Eigentümer der Fläche nachgefragt, ob er bereit sei, einen Teil seines Grundstücks zu verkaufen: „Er hat mir sein Einverständnis signalisiert“, so Salvers.
Voll und ganz hinter der Idee steht Supermarktbetreiber Herbert Meyer: „Ich bin der Meinung, Edeka gehört nach Jesteburg“, betont er. Schon vor zwei Jahren hatte er bei der Gemeinde Interesse an einem Supermarktbau bekundet. Damals hatte die Gemeinde gerade Famila den Zuschlag zu Bau eines SB Warenhauses gegeben.
Dass das Team Meyer und Salvers nun einen neuen Vorstoß wagt, hat mehrere Gründe. „Ich glaube Jesteburg kann beides gebrauchen, sowohl Famila als auch Edeka“, ist sich Architekt Salvers sicher. Meyer wiederum glaubt nicht, dass das Oberverwaltungsgericht Lüneburg (OVG) dem Famila-Bebauungsplan der Gemeinde Jesteburg stattgeben wird.
Das OVG berät nach einem Eilantrag der Nachbargemeinde Hanstedt zurzeit darüber, ob der Famila-Bau prinzipiell den Anforderung des Regionalen Raumordnungsprogramms entspricht. Meyer sieht eine klare Unterversorgung in Jesteburg: „Ich verstehe nicht, dass Verwaltung und Politik da immer noch zugucken.“
Von Seiten der Samtgemeinde zeigte sich Bürgermeister Hans-Heinrich Höper überrascht von dem Antrag auf Änderung des Flächennutzungsplans für das Gelände am Sandbarg. „Es steht jedem frei einen Antrag zu stellen, allerdings bin ich überrascht, dass keiner im Vorfeld mit uns gesprochen hat“, sagte Höper.
Aus seiner Sicht gibt es aber verschiedene Aspekte, die darauf hindeuten könnten, dass das Projekt keine Chance hat. „Auch hier würde aus meiner Sicht gegen das Integrationsgebot verstoßen, da die Fläche außerhalb des zentralen Bereichs der Ortschaft liegt.“ Die Grenze zum Dorfkern bildet die Bahnlinie, die Fläche läge jenseits davon.
Weiterhin würden die an- und abfahrenden Kunden im Ortskern für noch mehr Verkehrsprobleme sorgen. Vor allem die Kreuzung Hauptstraße Ecke Lüllauer Straße als Knotenpunkt schon jetzt überlastet. Als dritten Punkt bewertet Höper auch die geplante Größe von mehr als 5000 Quadratmetern als wahrscheinlich nicht durchsetzbar: „Wenn Hanstedt schon bei der Größe eines Famila-Marktes von 3200 Quadratmetern ein Problem hat, dann dürfte ein Nahversorgungszentrum mit einer um 2000 Quadratmetern größere Fläche wahrscheinlich megakritisch betrachte werden.“ Alle Details zum Projekt wird Salvers im April im Bauausschuss vorstellen.
Hanstedts Samtgemeindebürgermeister Olaf Muus, will vorerst nicht zu dem Projekt Stellung nehmen: „Das müsste erst mal konkret werden.“