Hamburg. Feuerwehr rettet einen Vater mit seiner drei Monate alten Tochter aus dem Lohmühlenteich. Er behauptet, er sei vor Räubern geflüchtet.
Feuerwehr und Polizei haben in Harburg einen Vater mit seiner drei Monate alten Tochter aus dem vereisten Lohmühlenteich gerettet. Der Mann war am Montag gegen 22.40 Uhr auf dem Gewässer in dem Park im Stadtteil Eißendorf eingebrochen, teilte die Polizei am Dienstag mit. Nun ermittelt die Mordkommission in dem Fall.
Vater hielt Baby unter Wasser
Feuerwehrleute retteten den Mann am Montagabend und bemerkten dann, dass er ein Baby in seinem Arm unter Wasser hielt. Die Einsatzkräfte begannen sofort mit der Wiederbelebung des leblosen Säuglings und konnten das drei Monate alte Mädchen retten. Es wurde ins UKE gebracht und schwebt in Lebensgefahr.
Der Mann kam mit einer starken Unterkühlung in die Asklepios Klinik Harburg. Sicherheitshalber suchten die Taucher den See noch ab, weitere Personen wurden aber nicht gefunden.
Mann hatte Stichverletzungen
Die Hintergründe des Vorfalls sind höchst rätselhaft. Ersten Erkenntnissen zufolge sei der Mann von einem oder mehreren Verbrechern mit einem Messer angegriffen worden und vor ihnen auf das dünne Eis des Teichs geflüchtet, das hatte er in einer ersten Vernehmung gesagt. Dort sei er eingebrochen.
Passanten hatten den um Hilfe rufenden Mann in dem Gewässer entdeckt und die Polizei alarmiert. Im Krankenhaus haben die Ärzte nach Abendblatt-Informationen Stichverletzungen bei dem Mann entdeckt.
Ein "komplizierter, diffuser Fall"
"Wir haben die Mordkommission als Ermittler jetzt herangezogen", sagte ein Polizeisprecher. Man müsse prüfen, ob es sich um Raub oder einen anderen Tatbestand gehandelt habe. Insgesamt habe man es hier mit einem "etwas komplizierteren, diffusen Fall" zu tun. Die Polizei müsse den Mann erst ausgiebig vernehmen.
Weshalb der Mann das Mädchen beim Eintreffen der Feuerwehr unter Wasser hielt, ist unklar. Möglicherweise habe er seine Tochter in einem Tuch am Bauch getragen, so dass es zeitweise unter Wasser war.
Wohnung der Familie nur wenig entfernt
Der Lohmühlenteich, aus dem die Feuerwehr den Mann und seine Tochter bergen musste, liegt nur wenige Hundert Meter von der Wohnung des 24-Jährigen entfernt. Die Familie lebt in einem Mehrfamilienhaus für acht Parteien in der Nähe des Harburger Rathauses.
Passanten hatten am Montagabend an dem bei Hundebesitzern für Spaziergänge beliebten See Hilferufe gehört und die Feuerwehr alarmiert. Anwohner nennen die Gegend rund um den Lohmühlenteich ruhig und idyllisch, von Überfällen wie den, den der 24-Jährige den Ermittlern beschrieben hat, hätten sie bisher nichts mitbekommen.