Harburg. Der Wilhelmsburger Sozialwissenschaftler Professor Michael Rothschuh kommt zur Podiumsdiskussion am Freitag nach Harburg.
Im Vorfeld des Referendums zur Hamburger Olympia-Bewerbung für 2024 am 29. November profiliert sich die Linke weiter als Spiel(e)verderberin. Am Freitag, 6. November, lädt die Partei zu einer Podiumsdiskussion ins Kulturzentrum Rieckhof, Rieckhoffstraße 12, ein.
Ab 18.30 Uhr wollen die Harburger Bürgerschaftsabgeordnete und Fraktionsvorsitzende Sabine Boeddinghaus und Mehmet Yildiz, sportpolitischer Sprecher der Bürgerschaftsfraktion Die Linke, mit Prof. Michael Rothschuh, pensionierter Professor für Sozialpolitik, über den Stand und die Gründe für die Bewerbung von Handelskammer und Senat sprechen, aber auch mit den Zuhörern diskutieren.
„Die inzwischen bekannt gewordene, vorläufige Kostenschätzung des Senats ist auf Sand gebaut und ignoriert, dass der Bund nicht willens ist, die von ihm geforderten 6,2 Milliarden Euro zu übernehmen“, warnt Sabine Boeddinghaus. SPD-Bürgermeister Olaf Scholz kürze bei der offenen Kinder- und Jugendarbeit, der Umsetzung der Inklusion, der sozialen Stadtentwicklung und vielen weiteren sozialen und kulturellen Angeboten, oft schon wegen kleinster Beträge. „Aber für Olympia sollen jedes Jahr 200 Millionen Euro Steuergeld ausgegeben werden? Das passt nicht zusammen“, so die Harburger Abgeordnete.
Aus ihrer Sicht drohe, dass wegen Olympia für Sozialausgaben noch weniger Geld zur Verfügung stehen werde als jetzt schon und dringende Investitionen in die soziale und öffentliche Infrastruktur nicht bezahlt würden. Selbst der Rechnungshof als Hüter der öffentlichen Finanzen warne eindringlich vor den nicht kalkulierbaren Risiken von Olympia und sehe ein erhebliches Ungleichgewicht zwischen Kosten und Nutzen.
„Die Hamburgerinnen und Hamburger sollen am 29. November dem Senat einen Blankoscheck ausstellen, ohne auch nur im Ansatz ermessen zu können, welche Konsequenzen die Durchführung der Olympischen Spiele auf Wohnen, Verkehr, Sicherheit und Bürgerrechte hat“, kritisiert Boeddinghaus das Verfahren. Auch deshalb, weil die Olympiagegner deutlich seltener zu Wort gekommen seien, als die lautstarken Befürworter.
Eine Gewissheit gebe es indes schon jetzt: „Die Gewinne streicht das IOC ein, alle Kosten und Risiken übernimmt die Stadt, also der Steuerzahler.“ Deshalb werbe Die Linke für ein entschiedenes Nein beim Referendum am Ende dieses Monats.