Harburg. Oldtimerschiffe sollen zu einer Attraktion des Harburger Binnenhafens werden. Der Verein übernimmt 200 Meter Kaianlage.

In einer Sprechblase soll der Comic-Wikinger „Häger der Schreckliche“, gezeichnet von Dik Browne, einmal laut „Muhahar“ ausgerufen haben. Was immer „Muhahar“ im Comic auch bedeuten sollte, in Harburg jedenfalls wird Muhahar bereits ab 1. November zunehmend an Bedeutung gewinnen. Da sind sich Helgo Mayrberger, erster Vorsitzender und Gorch von Blomberg, zweiter Vorsitzender des Vereins Museumshafen Harburg, ganz sicher. Und auch Vereinsmitglied Adrian Carstens, Eigner des Plattbodenschiffs „Jonathan“, lässt keinen Zweifel daran aufkommen, denn im Internet soll der Verein Museumshafen Harburg bereits ab kommendem Mittwoch, 28. Oktober, unter der Adresse MuHaHar.de zu finden sein. Schon jetzt ist Kontaktaufnahme zum Verein unter der Mailadresse info@Muhahar.de möglich.

Nachdem die Bezirksverwaltung Harburg Mitte September 2010 von der Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA) die Zuständigkeit für den Harburger Binnenhafen endgültig übernommen hatte, begannen Ideen zu sprießen für die weitere Nutzung des Stadtteils, der neben Büro- und Gewerbenutzung inzwischen auch Wohnen ermöglicht und erstmals auch Wasserflächen in Eigenregie zu bewirtschaften hatte. Mit einem vor zwei Jahren von der Verwaltung vorgelegten Liegeplatzkonzept ging es dann um die künftige Nutzung der Wasserflächen. „Das war gewissermaßen auch die Geburtsstunde unseres Museumshafen Vereins“, sagt Gorch von Blomberg, der auch Vorstandsmitglied der KulturWerkstatt ist und seit 15 Jahren bei der Organisation der Harburger Binnenhafenfeste „Leinen los“ mitwirkt.

Jetzt hat die Verwaltung auch die Wasserrechtliche Genehmigung für den Museumshafenverein fertiggestellt. Ab 1. November wird sie gültig und der Verein kann mit seiner Arbeit loslegen. Liegeplätze für Traditionsschiffe - ehemals gewerblich genutzte Schiffe - können dann vergeben werden, auf rund 200 Meter Gesamtlänge an Lotsekai und Kanalplatz/Ecke Westlicher Bahnhofskanal. Die Besonderheit am Harburger Binnenhafen: Er ist urch die Schleuse tidefrei. Und die Eigner dürfen an ihren Schiffen arbeiten. Die Zusammenarbeit zwischen Bezirksverwaltung und Verein soll bis kommendes Frühjahr noch mit einem Städtebaulichen Vertrag genau geregelt werden.

Erster Vorsitzender Helgo Mayrberger aus Sinstorf, der als Schulleiter im niedersächsischen Lauenbrück arbeitet und demnächst mit seiner Frau eine Wohnung am Kaufhauskanal bezieht, ist ein Freund bürgerschaftlichen Engagements, wie es von der KulturWerkstatt im Binnenhafen geleistet wird. 22 Mitglieder zählt der Verein bisher, aber es sollen mehr werden. „Wir möchten in unserem Verein das maritime Harburg abbilden. Und jeder, der sich zugehörig fühlt, der sollte unserem Verein beitreten“, sagt Gorch von Blomberg. Der monatliche Mitgliedbeitrag beträgt vier Euro.

Wer Kontakt zum Verein aufnehmen möchte hat dazu am Sonntag, 6. Dezember, ab 12 Uhr, beim ersten „Schwimmenden Nikolausmarkt“ Gelegenheit. Der von Adrian Carstens organisierte Markt zählt bereits zahlreiche Unterstützer. „Es soll ein Tag mit ganz besonderem Adventszauber für Groß und Klein werden“, sagt er. Der Nikolaus kommt um 14 Uhr standesgemäß mit einem Boot, um süße Geschenke zu verteilen. Um das Hafenbecken herum wird viel Programm geboten, darunter Livemusik, Kunsthandwerk und Glühwein. Die KulturWerkstatt beteiligt sich mit Märchenstunden.