Harburg. Die Finanzierungslücke bei Offenen Angeboten beträgt aktuell rund 120.000 Euro

Wenn im hiesigen Jugendhilfeausschuss die Finanzierung der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) auf der Agenda steht, ist seit Jahren Alarmstimmung garantiert. Das war auf der jüngsten Sitzung am Mittwochabend im Festsaal des Rathauses nicht anders. Als das Bezirksamt einen Vorschlag über die konkrete Verteilung der Rahmenzuweisungen durch die Hamburger Sozialbehörde unterbreiten sollte, erbat Harburgs Sozialdezernent Holger Stuhlmann einen Aufschub um mindestens vier Wochen.

Hintergrund sei die Ankündigung des Senats, angesichts des enormen Zustroms von Flüchtlingen zusätzlich eine Million Euro für die Jugendhilfe bereitzustellen. Davon sollen 650.000 Euro in die Bezirke fließen. „Deshalb haben wir unsere internen Finanzplanungen erst einmal gestoppt um genau zu ermitteln, was mit den zusätzlichen Mitteln finanziert werden kann, soll und muss“, so Stuhlmann.

Unabhängig von den zusätzlichen Mitteln steht aktuell ein Defizit von 120.000 Euro zur Finanzierung der OKJA, der Sozialräumlichen Angebotsentwicklung und der Familienförderung im Raum. Es ergibt sich unter anderem aus dem Ausgleich von Tarifsteigerungen für die Mitarbeiter der freien Träger. Bereits in den Vorjahren hatten eine Reihe von Spiel- und Sportangeboten nur aus sogenannten „Restmitteln“ des Bezirks finanziert werden können. Diese Angebote drohen nun ersatzlos gestrichen zu werden, was die Linke scharf kritisiert. „Die in Aussicht gestellten Zusatzmittel ändern an der chronischen Unterfinanzierung von offenen Kinder- und Jugendangeboten nichts. Dabei hat die Stadt offenbar genug Geld, wie die 70 Millionen Euro teure Olympiabewerbung gezeigt hat“, so Sabahattin Aras.